Mythostester

IMG_4480capEs gibt Leute, die behaupten, eine Woche nach einem Marathon könne man noch einen schnellen Zehner laufen. Ein Mythos, den ich schon seit Langem hinterfrage. Letztendlich helfen aber alle theoretischen Überlegungen nichts, ein praktischer Test muss her. Und nachdem ich mich von letztem Sonntag sehr gut regeneriert habe (keine Probleme mit Treppen, Schwimmen am Dienstag und Radeln am Mittwoch waren spaßig), sollte die Saisonpause für einen Tag unterbrochen werden, um den Mythos zu testen. Allerdings völlig tiefenentspannt, ohne zu viel Biss und ohne Verrücktmachen davor.

Das Rennen selbst ließ sich gut laufen. Von Beginn an stürmte Kidane Tewolde aus Rodenbach vorne weg (1. Km in 2:54 min), dahinter Aaron Bienenfeld und ich im Wechsel. Zunächst zu zweit, dann durch Steffen Kothe ergänzt zum Trio. Bis zur Hälfte (17:00 min) alles locker, kurz danach holten wir den Führenden ein und das Rennen wurde unrhythmischer. Bald spürte ich dann auch meine Oberschenkel, konnte aber dran bleiben. Kidane musste irgendwann abreißen lassen, aber nach 9 km waren wir immer noch zu dritt. Ein richtiges Rennen – so macht laufen Spaß! Aaron versucht es von vorne, zieht immer wieder das Tempo an. Ich bleibe dran, beim dritten oder vierten Mal muss Steffen leicht abreißen lassen. Dann die Linkskurve ins Stadion und mit Schwung auf die Tartanbahn. Jetzt der Schlussspurt, aber Aaron hält dagegen, ich komme zwar ran, aber nicht vorbei. Drei Zehntel Sekunden fehlen – etwas mehr Spritzigkeit wäre doch von Vorteil gewesen. 33:45 min sind vollkommen in Ordnung, der Mythos ist meiner Meinung nach aber wiederlegt. Für einen richtig guten Zehner sind die Oberschenkel noch einen Hauch zu müde und von Spritzigkeit keine Spur.

Foto: Hajo Kuhlmann