Willkommen zurück

DSC0496709.11.2014 – da sind wir wieder: Sonntagmorgens an der Goldbacher Edelweißkapelle. Heute gar nicht kalt und feucht, aber selbst wenn: immer wieder gerne hier. Ich beschreibe den Trubel (humorvoll) gerne so: man freut sich schon seit Langem auf den ersten Start – und dann kommt km 8,5 – dann hat man keine Lust mehr! Und kommt doch in der nächsten Woche wieder.
Bei km 8,5 geht es nämlich in den Schlussanstieg, wobei spätestens dann ernst gemacht wird. Genießen kann man vorher, dann erst im Ziel wieder.

Dazu so viele bekannte Gesichter! Den Bernhard zum Beispiel, den sieht man auch nur hier (leider darf er wegen seines Knies nicht richtig mitrennen). Trotzdem wie immer gut gelaunt. Und auch der Chef, Günther, steht schon mit dem Mikro in der Hand im Zielbereich und kann es ebenso kaum erwarten, dass es endlich wieder losgeht. Dazu Lienhard, heute Jörn und so viele andere! Schade nur, dass Lorenz in diesem Jahr nicht dabei sein kann. Erst letzte Woche hat er sich bei mir abgemeldet: verletzt! So ein Mist, erhol dich gut!

Wer früh da ist, kann sogar noch die nordischen Geher loswalken sehen und noch einen Hauch von Stille erleben. Wenn es dann nämlich wirklich zum Start geht, dann ist hier ordentlich was los. Die ersten 600 (!) Serienmeldungen waren heuer gefühlt schon sehr früh getätigt. Mit den Nachmeldern und den Tagesstartern traben heute bestimmt wieder über 700 Verrückte über die traditionelle Strecke. Unglaublich! Da bin ich immer wieder froh, vorne dabei sein zu können und damit recht frei laufen zu dürfen.

Pünktlich um 9:28 Uhr ein kleines Feuerwerk, doch der Countdown bleibt heute ungehört und alle starten recht verwirrt, wie immer noch durch die Rauchschwaden der Knallerei. Juhu, es geht los: zunächst leicht abschüssig, bis über die Straße, dann hinauf zu km 1 und rechts ab auf die erste Schleife. Puls schon jetzt auf 180 und literweise frische Waldluft in den Lungen! Auf dem Rückweg dann in die entgegengesetzte Richtung mit Gegenverkehr über eine Erhebung, dann an km 3 vorbei bergab. Es folgt die „Trail“-Passage (hier merkt man richtig, dass es Herbst ist, gelaufen wird auf geschlossener Blätterdecke) mit zwei knackigen Anstiegen, einem Gefälle und einigen flachen Metern, alles über viele Wurzeln, bevor es wieder auf einen breiten Waldweg und zu km 5 geht. Das Auge meint, hier sei der Weg flach, die Beine wissen es besser. Dann links ab und über die nächste Welle zur zweiten Schleife, wieder über Wurzeln. Auf dem Rückweg dann die Anfeuerungen der Verfolger aufsaugen um sich dann mit Schwung in die längste Abwärtspassage werfen: wer zwischen km 7 und 8 mehr als drei Minuten braucht, der trödelt! Am Ende dann die scharfe Linkskurve und hinauf in den Schlussanstieg, inklusive Rechtskurve. Dann wieder rechts, zurück über die Straße und ab ins Ziel.
Man sieht: ich kenne die Strecke gut, kann sie vor meinem inneren Auge ablaufen. Inklusive Pulsbeschleunigungen an den Anstiegen! Heute ist mein insgesamt 48. Start hier in Goldbach, 2006 war ich das erste Mal dabei. Damals noch auf Gesamtplatz 42 mit einer Zeit von 41:46 Minuten. Mittlerweile rechne ich mir etwas mehr aus.

Lienhard und Jörn stürmen von Beginn an vorne weg. Bis km 2 habe ich noch Kontakt, dann laufe ich lieber in der zweiten Gruppe, der Puls ist heute erstaunlich hoch. Wahrscheinlich will das Herz nach der Saisonpause endlich wieder etwas zu tun haben. Wir sind recht viele in der Verfolgergruppe: meine Vereinskameraden Christoph und Hermann, Ingbert Reinke und der Einheimische Sebastian Seidel vom TV Goldbach. Ingbert legt ab und zu kleine Zwischenspurts ein, die anderen schnaufen mal mehr, mal weniger dicht im Nacken. Immer öfter merke ich in den Anstiegen, dass die Kraft in den Beinen fehlt, es wird wieder Zeit für regelmäßige Kraftausdauer-Einheiten. Dann haben wir endlich den Schlussanstieg geschafft und Hermann will es nochmal wissen, legt einen ordentlichen letzten Kilometer hin. Ich bleibe an Sebastian dran, die anderen zwei kann ich nicht hören. Am Ende des ersten Laufsonntages steht damit eine 37:30 min und ein fünfter Platz zu Buche. Nächste Woche wieder!

  1. Ich muss Dir widersprechen! Die Goldbacher fegen weite Teile der Strecke vom Laub frei, die geschlossene Blätterdecke gibt es meist nur neben der Strecke.
    Bis Sonntag!