„Verändert Sprache unser Denken?
Menschen betrachten die Welt unterschiedlcih, je nachdem, welche Sprache sie benutzen. Das hat eine Forschergruppe um Panos Athanasopoulos von der Lancaster University belegt. Sie zeigten Probanden, die jeweils nur Deutsch oder nur Englisch sprachen, Videos von Menschen auf der Straße. Was passiert hier? „Ein Mann geht“, sagten die Briten. „Ein Mann geht zu einem Geschäft“, sagten die Deutschen. Offenbar interpretieren sie Szenen eher auf das Ziel orientiert, Briten eher auf die Handlung. Das könnte an der im Englischen starken Verlaufsform „-ing“ liegen, die die Betonung deutlich auf das Verb legt. Zweisprachige Probanden wechseln zwischen beiden Perspektiven.“
– GEO, Ausgabe 09 2015
Ein interessanter Ansatz. Könnte es beim Laufen ähnlich sein? Dass unterschiedliche Schallmauern die Laufleistung unterschiedlich beeinflussen? Ein Vergleich zwischen Meilen und Kilometern.
Eine Meile entspricht 1,609 Kilometern. Daraus ergeben sich folgende Abschnittsgeschwindigkeiten:
Pace km | Pace mile |
2‘29 | 4‘00 |
2‘40 | 4‘17 |
2‘48 | 4‘30 |
3‘00 | 4‘50 |
3‘06 | 5‘00 |
3‘20 | 5‘22 |
3‘25 | 5‘30 |
3‘44 | 6‘00 |
4‘00 | 6‘26 |
4‘21 | 7‘00 |
4‘30 | 7‘14 |
4‘58 | 8‘00 |
5‘00 | 8‘03 |
5‘36 | 9‘00 |
6‘00 | 9‘39 |
6‘13 | 10‘00 |
Dies könnte in unterschiedlichen Zielzeiten gipfeln. So wären Briten bzw. Amerikaner deutlich schneller, die auf der Meile unter vier Minuten bleiben wollen, als Europäer, die diese Marke auf den 1500 m unterbieten wollen. Im Vergleich dazu wäre das Ziel sub 10′ etwas langsamer als sub 9′ auf die 3000 m.
Auch für Langstreckler bedeuten die unterschiedlichen Einheiten unterschiedliche Schallmauern. 200 km pro Woche zu erreichen sind deutlich mehr als 100 Meilen. Auf der anderen Seite wäre die Grenze von 30 km für einen langen Lauf wiederum kürzer als 20 Meilen. Soll schließlich bei Langstreckenrennen ein 3er Schnitt (pro km) unterboten werden, ist es hier schwerer zu reüssieren als wenn 5 min/Meile geknackt werden wollen.
Im generellen Dauerlauftempo wiederum ist ein 4er Schnitt deutlich langsamer als ein 6er; ein 8er nur unwesentlich schneller als ein 5er Schnitt.
Macht eine der Maßeinheiten psychologisch gesehen also schneller?
Schließlich wäre da noch das Laufgefühl, das unsere Laufgeschwindigkeit bestimmt. Und diesem ist die Zeit pro willkürlich festgelegter Streckenlänge herzlich egal!