Warum macht man das eigentlich? Im Winter neun Mal am Sonntagmorgen früh aufzustehen, wenn es noch dunkel ist? Die Antwort ist einfach, erschließt sich aber nicht allen: Um nach Goldbach zu fahren, um dort 10 profilierte Kilometer zu rennen.
Was mir an Goldbach so gut gefällt ist, dass man seinen Tempodauerlauf schon absolviert hat und wieder zu Hause ist, wenn manch anderer erst aufsteht. Wenn man am Morgen dort gelaufen ist, schmeckt das Mittagessen viel besser. Man trifft dort alte Bekannte, die man sonst monatelang nicht zu Gesicht bekommt. Gleichzeitig ist die Trainingsqualität durch die Konkurrenz höher. Weiterhin genieße ich die sonntägliche Ruhe, so vergleichsweise früh am Morgen. Die meisten schlafen, die Straßen sind leer, so ruhig wie Sonntags in der früh ist es sonst nur an Weihnachten. Angekommen am Start ist die Ruhe natürlich vorbei. Aber gerade auch die vielen hundert Starter machen aus der normalen Waldstrecke eine Kultveranstaltung.
Natürlich muss man in Goldbach auch über einiges hinwegsehen. Über die vielen unangebrachten Anglizismen wie beispielsweise „Cross on Edelweiß“ statt einfach nur „Edelweißcross“ oder die Rechtschreibfehler in den Wettkampfberichten. Dennoch ist es Läuferkult geworden, Sonntags durch die Goldbacher Wälder zu rennen. Selbst wir Hessen haben im Gesamtvergleich noch einen relativ kurzen Anfahrtsweg, würde ich meinen. Einen Start dort würde ich auf jeden Fall empfehlen!