Manchmal hat man Gedanken, da fragt man sich hinterher selber, wie man denn zu solchen Einfällen kommt. Ich zum Beispiel dachte letztens an den Laufstil. An meinen und den von anderen, ganz allgemein. Beim letzten 10 km Lauf hatte ich ja „gesessen“ und damit wahrscheinlich einige Sekunden verschenkt. Auch bei anderen beobachte ich immer wieder, wie verschieden manche laufen. Der Vergleich von Km 38 vom Marathon und dem bewussten Laufen beim ABC vor dem Training eignet sich für solche Zwecke ja besonders gut.
Und dabei habe ich mich gefragt, warum das eigentlich passiert, dass der Stil leidet. Eigentlich müsste man doch mit fortschreitendem Rennverlauf stilistisch immer besser laufen, um Kraft zu sparen. Am Anfang hat man doch noch genug davon, da kann der Stil noch links liegen gelassen werden. So herum wäre es wahrscheinlich sinnvoller. Trotzdem passiert es natürlich immer wieder – nicht nur mir – dass der Laufstil so sehr leidet. Umso mehr man an seine Grenzen kommt, desto schlechter wird der Laufstil, desto mehr treten wieder alte Marotten auf, die man schon seit Jahren versucht, sich abzutrainieren. Auch wenn dadurch die Schmerzen noch größer werden: um vermeintlich Kräfte zu sparen, werden unsaubere Haltungen eingenommen. Sehr tückisch, diese Ermüdung.
In diesem Zusammenhang kam mir dann ein Gedanke, wie die Überschrift schon sagt, für die Harten: Reißzwecken! Weil leicht zu testen. Das Experiment sieht jeweils rechts und links eine Reißzwecke vor, am besten direkt vor dem Bahntraining. Denn auf der Bahn wird doch auf dem Vorfuß gelaufen. Eine Reißzwecke unter jeder Ferse wäre da für das Vorfußlaufen doch sicher förderlich. Aber das ist noch nicht das ganze Experiment, nein, es geht noch weiter. Denn jetzt heißt es, an die Grenzen zu gehen. An ebendiese, bei denen man anfängt, den Laufstil zu verändern, um Kräfte zu sparen. Meine Frage ist nämlich, ab welchem Grad der Erschöpftheit man so viel Schmerzen in Kauf nimmt, dass man einfach wieder mit dem ganzen Fuß auftritt? Der Punkt wird kommen, da bin ich mir sicher. Gibt es Freiwillige?