Bei immer mehr Laufveranstaltungen kommen für die Zeitmessung Chips zum Einsatz, sodass jeder Wettkämpfer seine wirkliche Laufzeit auf der Ergebnisliste wiederfinden kann. Grundsätzlich eine gute Sache, besonders, wenn auch Zwischenzeiten erfasst werden, dann kann auch im Nachhinein das Renngeschehen nachvollzogen werden.
Gleichzeitig kommt dabei aber eine Diskussion auf, die ich für überflüssig halte, weil der Ausgang eigentlich klar sein muss. Es geht um die Ermittlung der Sieger, was also gemacht wird, wenn jemand, der deutlich nach dem Startschuss gestartet ist und somit nicht als erster im Ziel sein kann, von der reinen Laufzeit aber schneller als der bzw. die Erstplatzierte war.
Ich sage ganz klar: derjenige, der als erstes im Ziel ist, muss auch der Sieger sein. Es wird ein Wettkampf Mann gegen Mann bzw. Frau gegen Frau gelaufen – und kein Einzelzeitrennen. Die Einlaufreihenfolge muss über die Sieger entscheiden! Wegen möglichen Spurtentscheidungen, für die Zuschauer, für die gesamte Renntaktik wegen der Aufmerksamkeit der Konkurrenz und der Kampfrichter. Glücklicherweise ist das auch die nationale Bestimmung, sowohl beim DLV als auch beim ÖLV. Und um das zu verdeutlichen muss ebenso eine Gesamteinlaufliste nach Einlauf bei jeder Laufveranstaltung her. Bei jeder!
Dabei ist die Bruttozeit die offizielle Zeit, die Nettozeit kann angegeben werden, muss aber nicht. Dadurch kann natürlich – besonders bei Großveranstaltungen – der Start deutlich entspannter ablaufen, mit der Nettozeit ergeben sich aber auch ganz andere Probleme. Gerade für Betrüger gibt es dann nämlich ganz neue Möglichkeiten: wegen Nichtbeachtung könnte man seinen Chip einfach jemand anderem mitgeben oder sich zu mehreren abwechseln. Was für Fabelzeiten dann möglich wären! Solange es folglich um Siege oder Zeiten für Bestenlisten geht, muss weiterhin die Bruttozeit gelten. Für persönliche Bestzeiten gerne die Nettozeiten. Schluss mit der Diskussion!