Drei Monate gemeinsame Elternzeit, drei Monate Zeit zu dritt. Davon wollen wir 13 Wochen unterwegs sein: mit dem Camper soll es durch den Osten Frankreichs und das Zentralmassiv bis ganz in den Süden ans Mittelmeer gehen. Dort ist geplant, am Wasser entlang weiter bis nach Pisa zu fahren, um dann auf die andere Seite des italienischen Stiefels zu wechseln. Anschließend wollen wir über den Gardasee, Südtirol, Österreich und den Bodensee wieder in die Heimat zurückkehren. Es soll ein Abenteuer für unsere kleine Familie werden, mit vielen neuen Eindrücken, gemeinsamen Erinnerungen und tollen Erfahrungen, die wir nie vergessen werden. Nach unserer letzten Station am Mittelmeer ging es nun ins uns bekannte Bardolino an den Gardasee.
Da waren wir wieder: nachdem es uns 2019 hier bereits so gut gefallen hatte, waren wir wieder an den Gardasee zurückgekehrt. Am gefühlt heißesten Tag des Jahres waren wir über sehr schlechte Straßen zurück gen Norden gefahren. Einen Zwischenstopp hatten wir an einer kleinen Bar eingelegt. Wo wir in Deutschland nicht einmal angehalten hätten, gab es hier exzellenten Kaffee. Dennoch merkten wir bereits, dass wir einer Region, die viele deutsche Touristen gewohnt ist, näherkamen. Am Gardasee wird man bei der Caffé-Bestellung gefragt, ob man wirklich einen Espresso oder einen Americano möchte.
Unser Campingplatz lag zwischen den Städten Garda (ca. 4.000 Einwohnende) und Bardolino (ca. 7.000 Einwohnende) unterhalb des eindrucksvollen „La Rocca“ Felsens. Obwohl Garda der kleinere Ort ist, ist dort deutlich mehr los. Auch uns gefällt dort die kleine Altstadt besser. Dort genossen wir la dolce vita beim Schlendern, Pizza- und Pastaessen, Kaffeetrinken, Marktbesuchen, Babyenten- und sogar Babyhaubentaucherbeobachten – was man eben als Tourist so anstellt.
Klares Wasser im Gardasee
Der Gardasee ist der größte See Italiens, benannt nach jener Gemeinde am Ostufer, die wir während unseres Aufenthalts so oft und gerne besuchten. In der Antike hieß der Gardasee Lacus benacus: er wurde nach der keltischen Lokalgottheit Oberitaliens Benacus benannt.
Wenn man wie wir Badeschuhe dabeihat, kann man im See exzellent baden. Sonst kann es ulkig aussehen, wie die Menschen über die Steine am Ufer ins Wasser staksen. Das Wasser ist klar und angenehm frisch. Durch den Schiffsverkehr auf dem See kommen immer wieder Wellen. An unserer Badestelle thronte stets La Rocca über uns.
Bei einem meiner Morgenläufe lief ich über viele Treppenstufen dort hinauf. Von oben kann man dann sowohl über Garda als auch Bardolino und natürlich den See schauen. Der Aufstieg lohnt sich dadurch definitiv! Ansonsten lässt es sich am Seeufer hervorragend laufen und auch Radfahren, solange man es nicht allzu eilig hat. Für schnelles Vorankommen ist einfach zu viel los.
Unser Platz am Gardasee
Leider hatte unser Campingplatz aufgestockt: das neue Schwimmbecken genossen wir zwar sehr, dafür gab es jetzt ein Animationsprogramm, das uns abends etwas zu sehr beschallte. Ansonsten war alles wie gehabt: nach oben offene Sanitäranlagen, sodass man fast im Freien duschte, zwar wieder Mücken, aber deutlich weniger als zuletzt. Lediglich eine Ameisenstraße verlief hartnäckig um und über unser Zelt.
Weiterhin stellte ich fest, wie wichtig mir gut schmeckendes Wasser ist. Das Trinkwasser, welches hier aus den Leitungen kam, schmeckte abgestanden brackig, sodass man es nicht mit Genuss trinken konnte. Einmal mehr eine Bestätigung, wie gut wir es auf unserem Elfenbeinturm haben.
Schließlich verlängerten wir unseren Aufenthalt am Gardasee um zwei Tage, weil in Südtirol starke Regenfälle angekündigt wurden. Bald geht es jetzt aber vom Strand in die Berge. Auch darauf freuen wir uns sehr!
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