Am vielleicht letzten sonnigen Herbsttag ging es los mit der neuen Saison: beim Dietzenbacher Stadtlauf wollte ich zum ersten Mal nach der Saisonpause im Sommerurlaub die Form über 10 km testen. Für mich begann also quasi am 22. September bereits das Laufjahr 2025. Es sollte ein ordentlicher Saisonstart werden, der aber wie erwartet auch noch einiges an Potential aufzeigte.
Der Dietzenbacher Stadtlauf 2025
Der Schülerinnenlauf machte den Auftakt im Programm des Stadtlaufs, weshalb wir um 10 Uhr schon an die Strecke spazierten, um Levke anzufeuern. Sie holte den ersten Podestplatz des Tages und lief die zwei Kilometer in mittlerweile nur 9:10 Minuten. Für mich ging es dann zurück nach Hause, um mich umzuziehen (für die Stadtmeisterschaft warf ich die Wettkampfkluft des OLV Steinberg über), etwas zu trinken und den obligatorischen Vorstartespresso zu genießen, um mich dann selbst zum Start warmzulaufen. Bei den Läufen in Dietzenbach ist es immer sehr praktisch, dass man direkt von der eigenen Haustür aus starten kann.
So schön die Herbstsonne auch schien, sie wärmte zum Laufen fast noch zu sehr. Nun, es würde wohl das letzte Mal in diesem Jahr sein, dass beim beim Laufen so viel schwitzte. Und es waren schließlich nur zehn Kilometer! Für diese liefen wir wie jedes Jahr fünf Mal die Runde um die Kleingärten und die mir so vertrauten Nebenstraßen Steinbergs. Auch wenn es nicht der Rede wert sein mag, unterteile ich die Runde nach der Steigung: Zunächst kann man es leicht bergab schön rollen lassen, um die Kleingartenanlage muss man auf den Schotterwegen locker bleiben, um dann konzentriert und möglichst kraftsparend einige Ecken zu nehmen und schließlich etwas zu drücken, um leicht bergan nicht zu viel Zeit liegenzulassen. Das Ganze fünf Mal hintereinander. Im Start- und Zielbereich sieht man nicht nur die große Zieluhr, sondern wird auch lautstark angefeuert, in diesem Jahr von der kompletten Dietzenbacher Seite unserer Familie! Das war sehr cool.
Ein Duell um die Stadtmeisterschaft
Nachdem endlich das Aufwärmprogramm des örtlichen Fitnessstudios ein Ende gefunden hatte – zwei Minuten vor dem Start wurden allen Ernstes noch Dehnübungen vorgeschlagen – schallte endlich laut der Countdown aus den großen Lautsprechern. Dann ging es los, zunächst angeführt von einem übermotivierten Sprinter, den ich nach ca. 800 m überholen und damit die Führung übernehmen konnte. Einsam war ich damit aber noch lange nicht, kurz hinter mir hielt sich lange ein orangenes T-Shirt. Schon am Start waren mir die klobigen Carbonschuhe von Simon Siemianowski aus Roßdorf aufgefallen; unterwegs merkte ich nicht, dass dieser in meiner Verfolgung von Amadeus Wolf, der ebenso ein orangenes T-Shirt trug und im Vorjahr Stadtmeister geworden war, abgelöst worden war. Erst im Ziel merkte ich, dass ich lange Zeit mit Amadeus gelaufen war, der übrigens früher auch dem OLV angehörte.
Ich wollte versuchen, die ersten drei Runden möglichst locker abzuspulen, um zum Ende noch etwas zuzusetzen zu haben. So verlief die erste Rennhälfte – abgesehen vom tollen Anfeuern – relativ kontrolliert.
Immer diese Autofahrer!
Auf den breiten Straßen kam es immer wieder vor, dass Autos aufgehalten werden mussten, die einfach an den Absperrungen vorbeifahren wollten. Zum Glück gab es nicht nur viele Ordner mit respekteinflößenden Warnwesten, sondern auch zwei sehr engagierte Führungsradfahrer der freiwilligen Feuerwehr, die aufmerksam gefährliche Situationen vorausahnten. In der dritten Runde hatten aber auch sie keine Chance: ein weißer SUV bestand darauf, zum Parkplatz an den Kleingärten zu fahren, so lautstark die Anweisungen auch waren.
Weil Amadeus und ich mittlerweile am Überrunden waren, kamen wir dem SUV immer näher. Und weil ich in Rennen höchst ungern Umwege laufe und mich stets um schnelle Kurven bemühe, nahm ich selbstredend die Innenkurve. Dumm nur, dass der Mensch am Steuer offensichtlich nicht nur blind, sondern auch taub war: fast hätte er mich beim plötzlichen Einlenken auf die Motorhaube genommen.
Auch Amadeus passierte glücklicherweise nichts, verlieh seiner Ungläubigkeit ob dieser Arroganz jedoch mit einem Klopfen aufs Autodach Ausdruck. Fast hatte ich deshalb schon die Befürchtung, ihm wäre Schlimmeres passiert.
Der Dietzenbacher Stadtlauf als Formcheck
Nach diesem Vorfall war leider etwas die Luft raus, bei Amadeus noch mehr als bei mir. Ich brach nicht ein, hätte aber gerne noch mehr zuzusetzen gehabt, während die Lücke nach hinten größer wurde. Schließlich freute ich mich doch sehr über den Sieg beim Stadtlauf und über all die Hände, die ich abklatschen konnte, obwohl die Uhr knappe 36 Minuten anzeigte.
Vielleicht bremsten mich auch noch die Nachwirkungen der Erkältung, weshalb ich 10 Tage vor dem Lauf eine viertätige Pause hatte einlegen müssen. Auch sonst ist aber noch einiges an Arbeit zu tun, um wieder in die Form des letzten Frühjahrs zu kommen. Ich freue mich darauf!
Der Überblick
Datum: So, 22. September 2024
Ort: Dietzenbach, Deutschland
Wettkampf: 17. Dietzenbacher Stadtlauf
Distanz: 10 km
Zeit: 35:56 min
Platz: 1.
Schuhe: Nike Vaporfly Next % 2
Ernährung: –
Fotos: Svenja
Ein Kommentar