Um den Wartturm lautete die ungefähre Streckenbeschreibung für den 10km-Lauf in Schaafheim am heutigen Sonntag. Nicht erwähnt wurden dabei die teilweise sehr selektiven Streckenabschnitte. Es war ein richtiger Crosslauf mit zusätzlich einigen Höhenmetern. Grasbewachsene Pfade mit steilen Anstiegen wechselten sich mit kurvenreichen Asphaltwegen ab.
Ich war gekommen, um den Streckenrekord (36:20 min) anzugreifen. Ein Unterfangen, was von der Papierform her deutlich einfacher zu bewerkstelligen war als auf der Strecke selbst.
Beim Einlaufen hörte ich den ersten Donner, das Gewitter entfernte sich aber glücklicherweise. Dennoch setzte pünktlich zum Start der Regen ein, der von Wind begleitet wurde. Die Bedingungen waren also alles andere als einfach, die Lauflust trübte das aber nicht.
Nach dem ersten Kilometer, den ich mit Druck anlief, dachte ich zunächst, ich müsste alleine laufen, als Kampf gegen die Uhr. Doch der Führungsradfahrer hatte nicht unbedingt das modernste Rad, sodass ich mir mit ihm ein Duell liefern konnte. Auf den längeren Berganpassagen konnte ich überholen, bergab fuhr er aber natürlich wieder vorbei, was auch gut war, denn allein hätte ich Probleme gehabt, die Strecke zu finden.
Bei jedem Kilometer kontrollierte ich die Uhr – und der avisierte Rekord rückte in immer weitere Ferne. Nach der Hälfte des Kurses war ich bei 18:28 min, also deutlich hinter der Pace. Doch aufgegeben wurde nicht, ich versuchte noch einmal zu beschleunigen. Bei km 8 sah das Ganze schon rosiger aus: für die letzten beiden Kilometer hatte ich noch 7 min zur Verfügung. Und bergab musste es ja auch noch mal gehen. Es sollte reichen. Ca. 12 Sekunden blieb ich unter der alten Marke und durfte mich über den nun geltenden Rekord freuen, der im nächsten Jahr bestimmt erneut angegriffen wird. Und dafür gab es tolle Preise: neben dem Jackpot für den Streckenrekord noch eine Kanu-Tagestour auf der Lahn!