2013 war das Jahr des Umbruchs. Das erste Jahr als mein eigener Trainer, der Einstieg ins Berufsleben. Ich wollte alles so ähnlich machen wie 2012, nur eben alles etwas besser und vor allem etwas schneller. Der Saisonverlauf war ähnlich, das Schnellerwerden gelang mir allerdings nicht. Ich kam zwar auf den Strecken von 5000 bis zum Halbmarathon sehr nahe an meine Bestzeiten heran, konnte diese aber nicht steigern. Vielleicht fehlte immer das Quäntchen Glück, vielleicht forderte das Mehr an Arbeit zu viel Energie, vielleicht passte das Training nicht hundertprozentig. In der Pause wird jetzt kritisch zurückgeblickt, um die Fehler abzustellen und die guten Dinge beizubehalten. Denn erfolgreich war 2013 allemal. Gleich drei Hessentitel mit der Mannschaft, dazu mein vielleicht bestes Rennen bei den hessischen Crosslaufmeisterschaften. Aber der Reihe nach:
Los ging die neue Saison wie üblich nach drei Wochen Laufpause in Goldbach beim Wintercross. Die Freude war groß, endlich wieder laufen zu dürfen. Und wie! Denn gleich den ersten Lauf konnte ich gewinnen. Es sollte der erste von insgesamt sieben Goldbach-Siegen sein, obwohl ich gleich zu Beginn der neuen Saison von einer Erkältung gebremst wurde. Diese kostete mich die nötige Kraft, die für die ersten Crossläufe nötig gewesen wäre. So lief ich einen geschwächten Cross in Wiesbaden, gut eingeteilte aber nicht bei vollen Kräften gelaufene hessische Crossmeisterschaften 2012 und müde deutsche Hochschulmeisterschaften in Pfungstadt. Den Dezember verwendete ich darauf, den Silvesterlauf in Frankfurt vorzubereiten, wollte ich dort, bei der von meinem neuen Verein ausgerichteten Veranstaltung, doch ein gutes Rennen abliefern. Aber dort lief es nicht so richtig. Mit einer 33:44 min ging das Jahr 2012 zu Ende.
Im Januar konnte ich bei der Goldbacher Winterlaufserie sowohl die Gesamtwertung als auch die Long Distance Trophy unter Dach und Fach bringen. Mit dem letzten Wertungslauf von 36:07 min schaffte ich es sogar noch unter die 3-h-Marke.
Das nächste Ziel lautete dann Angriff auf die 10-km-Bestzeit in Jügesheim. An Ort und Stelle meines letztjährigen Triumphs. Die Bedingungen ließen aber bei meinem ersten Start für Spiridon Frankfurt nicht mehr als 33:05 min zu. Hagel und tief aufgewühlte Waldwege verhinderten somit die erste Bestzeit des Jahres.
Genau einen Monat später konnte ich aber meine gute Form zeigen. Bei der HM Cross in Gudensberg machte ich das vielleicht beste Rennen meiner bisherigen Karriere und wurde Gesamt-Zweiter. Mit Thorsten und Johannes zusammen holten wir zusätzlich den Mannschaftstitel, wenn auch knapp. Doch Umsetzen konnte ich die Form auch im März nicht. Beim Halbmarathon in Frankfurt und auch beim schnellen Zehner in Rodenbach lief es nicht richtig.
Dann ging es los mit der Bahnsaison. Endlich wieder Spikes, endlich wieder richtig schnell laufen. In Darmstadt lief ich bei der Bahneröffnung bei einem taktischen Rennen die Saisonbestleistung über 3000 m. Kurz darauf konnte ich meine 10000 m Zeit bei den hessischen Meisterschaften deutlich auf 33:22 min steigern. Beim „Volksfest der Läufer“ in Aschaffenburg hatte ich beim City-Lauf Magenprobleme und war enttäuscht. Koblenz konnte die Bestzeitgarantie nicht einhalten, ich verfehlte die meine um ca. 1 Sekunde, dennoch sollte es das schnellste Rennen der Saison werden…
…Denn die deutschen Hochschulmeisterschaften glichen einer Überschwemmung. Dort wurde ich 7. Die hessischen Meisterschaften wurden dann vom Winde verweht. Dort wiederum wurde ich 5. Dadurch, dass ich ab Juni dann in Stuttgart angestellt war, gestaltete sich die weitere Saisonplanung als problematisch. Ein schnelles Rennen auf der Bahn war nicht mehr möglich. Nur in Schaafheim konnte ich beim 10 km Lauf einen neuen Streckenrekord aufstellen und mir mein allererstes Preisgeld sichern. Ab Juli wurde dann für den Saisonabschluss, den Frankfurt Marathon, geplant und trainiert.
Nach schweren 10ern gelang mir dann der letzte Testwettkampf in Schotten sehr gut. Mit Thorsten und Martin zusammen holte ich den zweiten hessischen Mannschaftstitel für Spiridon Frankfurt bei den Männern. Allerdings verpasste ich auch auf der Halbmarathonstrecke meine Bestzeit denkbar knapp um sechs Sekunden. Dennoch wähnte ich mich in bestechender Form für den großen Marathon.
Und dann war es endlich soweit. Marathon! Doch im Wettkampf selbst war die Freude nur von kurzer Dauer. Schon bei km 18 ließen die Kräfte nach. Ich kämpfte mich ins Ziel. Die Belohnung gab es dann hinterher, denn als dritter Mann komplettierte ich die Spiridon-Mannschaft und wir holten den dritten Titel in dieser Saison. Somit geht es wieder mit einer Enttäuschung in die Saisonpause. Wer kämpft, kann eben auch verlieren. Aus Niederlagen entstehen aber neue Ziele! Und die lauten für die nächste Saison 2014: Angriff auf die Bestzeiten! Denn nach dem Marathon ist ja bekanntlich vor dem Marathon.