Es gibt Wettkämpfe, die werden durch eine lange Vorbereitung oder hohe Ambitionen – auch andere Szenarien sind vorstellbar -, so wichtig, dass man die Freude am Laufen an sich vergisst. Der (selbstgemachte) Druck wird so hoch, dass man zu bissig an die Sache herangeht. Auch mir wurde schon vorgeworfen, dass ich viel zu grimmig dreingeschaut habe.
Heute wäre alles anders gewesen! Ich hätte mich einfach nur gefreut, an der Startlinie stehen zu können. Laufen zu können.
Denn in der letzten Woche war die Stimmung mies: nachdem ich vor acht Tagen, am Freitag, während eines gemütlichen Dauerlaufs immer stärkere Schmerzen im Oberschenkel (musculus vastus medialis) bekommen hatte und diese trotz Pause am Samstag immer noch so präsent waren, dass ich am Sonntag nach nur 20 Minuten meinen langen Lauf abbrechen musste, war die Laune am Boden. Es gibt doch nichts Schlimmeres, als nicht laufen zu können! Noch dazu so unmittelbar vor dem Marathon.
Aber – wie bereits erwähnt – steckt in jedem Übel auch etwas Gutes. Denn ich merkte wieder einmal, wie wichtig es mir ist, laufen zu können. Meine Bewegung und Dosis frische Luft zu bekommen. Zwar konnte ich Radfahren – Sonntag eine, Montag und Mittwoch zwei Stunden – das reichte mir aber nicht. Ich wollte, ich will!, laufen.
Was eine Erleichterung, als es dann am Donnerstag, wenn auch nur ganz langsam, wieder ging. Die letzte Sorge blieb die noch eingeschränkte Bewegungsfreiheit, denn spätestens heute wollte ich wieder richtig Gas geben.
Es ist wieder deutlich besser. Eis, Ausstreichen und Mobilisation helfen gut. Für einen Wettkampf reicht es aber noch nicht. Alles unter 4’45/km tut noch weh. Vielleicht ginge es mit dem Adrenalin des Wettkampfs, Sinn machen würde es aber nicht. Ich hoffe auf eine schnelle, vollständige Genesung, sodass ich noch eine Woche gut trainieren kann, bevor es in die Tapering-Phase vor dem Marathon geht.
Mensch Markus, ich kann Dir da gut nachempfinden… Man trainiert ambitioniert, quält sich,
stellt Leistungsfortschritte fest und dann irgendwann… wird man von einer Verletzung mittendrin „ausgebremst“… Keine Alternativsport kann „das“ ersetzten, was man als Läufer genau beim Laufen empfindet… Ich wünsche Dir gute Genesung, damit Du in 3 Wochen zum Fm.-Marathon wieder fit bist.
Danke Dir Uwe!