Grün, soweit das Auge reicht

Wir waren mal wieder weg. Einfach so, über das Wochenende. Während wir in der Woche zuvor zwei wunderschöne Tage im Rheingau verbrachten, wo ich zusammen mit Johannes meinen ersten richtig guten marathonspezifischen Lauf absolvierte, war am Freitagnachmittag das Dahner Felsenland unser Ziel. Und während dort natürlich auch die beeindruckenden Felsformationen ins Auge fielen, sahen wir gefühlt seit langer Zeit endlich auch mal wieder sattes, saftiges, natürliches Grün.

Der Napoleonfelsen im Sonnenschein

Es war mir vorher gar nicht bewusst, wie sehr mir der Anblick einer saftig grünen Wiese gefehlt hat. Hier, im Naturpark Pfälzerwald, an den Ausläufern der Vogesen, scheint es mehr geregnet zu haben als bei uns. Hier gab es stehende Gewässer, ausgewaschene Wege und viel grünes Gras, Büsche und Bäume. Es war so schön grün, dass es richtig angenehm für die Augen war. Und für die Seele.

Auch sahen wir am Samstagmorgen Nebelschwaden über den Baumwipfeln hängen. Das mag nicht außergewöhnlich sein, der Moment aber war ein magischer: zu zweit auf dem Balkon stehend die gemeinsame Einsamkeit genießend, sich völlig dem Moment bewusst. Schau doch mal! Schaue und genieße.

Und wieder zurück in der Heimat gab es auch hier den sehnlich erwarteten Wetterumschwung. Endlich kühlere Temperaturen. Man sagte mir bereits, ich jammerte in den letzten Wettkampfberichten zu sehr über die Hitze. Jetzt kann ich endlich damit aufhören.

Auch fielen endlich einmal wieder diese kleinen, nassen Dinger hoch vom Himmelszelt: Regen! So wohltuend und erfrischend für Mensch und Natur, die im Frühjahr so sehr überschwemmt wurden und dann lange von den Reserven zehren musste. Wusstet ihr noch, wie beruhigend Regen sein kann? Wie es langsam beginnt, Tropfen für Tropfen auf ein Dachfenster klatschend, dann langsam stärker werdend, erst trommelnd, dann in ein beruhigendes Rauschen übergehend. Manchmal sind es die kleinen Momente, die die Ruhe in den hektischen Alltag zurückbringen.