Bevor sich ein weiteres Jahr dem Ende entgegen neigt, galt es, noch einmal rauszukommen, etwas Neues zu entdecken. Wirklich weit muss man dafür nicht weg. Auch wenn man sonst viel zu Fuß und mit dem Rad unterwegs ist, gibt es auch im kleinen Radius viele Ecken, die man noch nicht gesehen hat. Für einen Wochenendtrip wollten wir deshalb einmal dieses Bikepacking ausprobieren.
Bikepacking steht für leichtes Reisen
Eigentlich mag ich es nicht, im Deutschen englische Begriffe zu benutzen. Bikepacking scheint sich allerdings als Begriff etabliert zu haben, wenn es darum geht, nur leicht bepackt unterwegs zu sein. Bei einer Fahrradreise denkt der typische Deutsche wohl eher daran, mit dem Auto an den Zielort zu fahren, um dort dann ein wenig Fahrrad zu fahren. Das wollten wir ganz bewusst nicht.
„Ich bin jetzt fast zwei Wochen mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren, aber ich muss sagen, dass das nichts für mich ist. Es nimmt einfach zu viel Platz im Kofferraum weg.“
Eine Packtasche für jeden war mehr als genug Platz – wir hätten noch reichlich Proviant mitnehmen können, was wir für die Kürze der Strecke nicht benötigten. Für den ersten Versuch fuhren wir sowohl für den Hin- als auch für den Rückweg nur etwa 30 km. Die vergingen wie im Flug. Für unser nächstes Bikepacking kann ich mir vorstellen, dass wir deutlich länger fahren.
Der Weg ist das Ziel
Als wir zuletzt für unser jährliches Wanderwochenende in den Rheingau fuhren – die ausgeschilderten Wispertrails sind einfach wunderbar –, war die Anreise am späten Freitagnachmittag eine Katastrophe. Natürlich bin ich als jemand, der sowieso kein Autofreund ist, sicherlich vorbelastet, dennoch verschwenden wir insbesondere bei Fernreisen sehr viel unserer Freizeit allein für die An- und Abreise. Beim Bikepacking ist das ganz anders. Wenn man mit dem Fahrrad reist, ist die Anreise nicht etwa nervig, sondern gehört bereits zur Erholung. Man muss nicht erst ankommen, um woanders zu sein und Urlaub zu machen, sondern einfach nur losfahren. Etwas Planung, schließlich nur kurzes Packen, die Taschen ans Rad und schon hat die Auszeit begonnen.
Um neue Gegenden zu entdecken, gefällt mir das Laufen noch besser. Man ist langsamer unterwegs, entdeckt dadurch mehr und kann viel unwegsameres Gelände erkunden. Um dabei aber Strecke zu machen und insbesondere – wenn auch leichtes – Gepäck mitzunehmen, ist das Fahrrad doch die perfekte Wahl. Probiert es doch einfach einmal aus, uns hat das erste Bikepacking sehr viel Spaß bereitet.