Laufen am See

Starnberger See, Hopfensee, Bodensee und Leukermeer – Laufen an und um Seen

Urlaub bedeutet für uns, neue Gegenden entdecken zu dürfen. Und wie könnte das besser gehen als zu Fuß? Beim Laufen hat man genau die richtige Geschwindigkeit, um seine Umgebung wahrzunehmen und gleichzeitig ordentlich Strecke machen zu können, also wirklich auch einen Eindruck des Umfelds zu bekommen. Mit unserem Camper haben wir dafür die perfekte mobile Unterkunft, von der aus ganz unterschiedliche Touren möglich sind. Diesen Sommer hieß es: Laufen am See.

Am Starnberger See

Als erste Station hatten wir uns den Starnberger See ausgesucht. Vom Campingplatz in Sankt Heinrich unternahm ich drei Läufe. In Richtung Norden war es vergleichsweise nicht so schön. Natürlich war immer wieder der See in Sicht, meist ging der Radweg aber durch sehr urbanes Gebiet, das eher verbaut als schön anzusehen war. Mehr Glück hatte ich am zweiten Tag, als ich in Richtung Seeshaupt und von dort weiter nach Norden lief. Dort begannen dann Wanderwege, wie man sie aus alpinem Gelände kennt. Blicke über Schilf auf den Starnberger See ließen mich auf strava mit Paradies titeln.

Noch schöner war es dann aber, als ich am nächsten Tag von Seeshaupt gen Süden lief. Südlich vom großen Starnberger See liegen der Ostersee, der Stechsee und Lustsee. Die Gegend dort kann nur als traumhaft beschrieben werden. So macht Laufen richtig Spaß!

Am Hopfensee

Unser zweiter Halt war am Hopfensee. Um diesen führt ein schöner Pfad bzw. Radweg rundherum. Der Weg ist dabei zweigeteilt: die eine, bei Hopfen am See, ist die eher städtische Seite, mit asphaltiertem bzw. geschottertem Radweg, die aber mit Panoramablick auf die Berge und Schloss Neuschwanstein verzaubert. Die andere Seite ist die naturbelassene Seite, wo sich ein Pfad durch den Wald und über eine große Wiese schlängelt. Dort kann man alles vergessen und ganz in der Natur sein. Weil eine Runde nur knapp sieben Kilometer misst, kann man sie gleich mehrfach laufen.

Bodensee

Der Bodensee ist so riesig, dass wir dort gleich zwei Mal Station machten. Einmal im Westen, einmal im Osten. Zuerst hatten wir unser Lager knapp an der Grenze zu Österreich aufgeschlagen, sodass es sich bequem einmal nach Lindau und einmal nach Bregenz laufen ließ.

In Richtung Lindau ist zwar auch viel Radverkehr, die Radwege konkurrieren aber mit den Kraftfahrzeugen und sind teilweise unübersichtlich und verwinkelt. Dafür lässt es sich in Lindau selbst sehr schön laufen. In der Stadt wäre sicher auch ein Orientierungslauf sehr reizvoll! In Richtung Bregenz ist der Radweg vorbildlich ausgebaut, teilweise gibt es sogar einen zusätzlichen Weg für Fußgänger. Hier reichte der kurze Morgenlauf nicht für eine Stadtbesichtigung, sondern lediglich für einen kurzen Blick auf See und Pfänder, dann lief ich wieder zurück.

Auf der anderen Seite des Bodensees machten wir in Allensbach Station. Dort braucht es kein 9-€-Ticket, der ÖPNV ist in der Kurtaxe inbegriffen. Normalerweise also sehr lobenswert! Und weil Samstag war, fuhren wir kurzerhand nach Konstanz zum Hockgraben-Parkrun. Wie die Stadt auch war der Park recht wellig, aber schön! Insbesondere die Altstadt sowie der Hafen gefielen uns beim anschließenden Stadtbummel durch Konstanz sehr gut.

Von Allensbach aus selbst kann ich beide Richtung zum Laufen empfehlen, auch hier sind die Radwege sehr gut ausgebaut. Ein Highlight ist sicherlich die Pirminstraße, die vom Festland auf die Insel Reichenau führt. Als Allee gestaltet hat man Schatten und kann gleichzeitig den Blick auf den See genießen.

Leukermeer

Nach einem kurzen Zwischenstopp daheim rundete dann das Leukermeer in Limburg (NL) unseren Urlaub ab. Dort hieß es beim Laufen: Natur pur! Am nördlich vom Leukermeer gelegenen Reindersmeer war es mir gar zu viel Natur, weil der dortige Pfad kilometerlang nur aus Sand besteht. Wieder entschädigte aber der Blick auf das Wasser. Auch sonst lässt es sich dort sehr idyllisch laufen, entweder durch den Nationalpark Maasduinen oder über kaum befahrene Straßen in Richtung Nieuw Bergen. Viele strava-Segmente sorgten dafür, dass ich auch wirklich in alle Richtungen laufen wollte.

Trotz der scheinbar vielen Läufe war es ein sehr erholsamer Urlaub. So viele Kilometer waren es auch gar nicht – nur eben besonders abwechslungsreiche!