Heidelberg, das wissen die meisten nicht, wird gemeinhin falsch geschrieben. Eigentlich müsste es Heidlberg heißen. Weil sich der Schreibfehler aber eingebürgert hat, wollen wir nicht allzu sehr darauf herumreiten und uns der Mehrheit anschließen.
Wir wollten mal wieder etwas Neues entdecken, einen Ausflug übers Wochenende machen. Mein Geburtstag war ein schöner Anlass, sodass wir kurzerhand ein Hotel buchten und Freitagnachmittag gen Süden fuhren. Eine gute Stunde, das war als Fahrzeit noch angenehm, dann waren wir dort, wo der Neckar den Odenwald verlässt, angekommen. Auf den Fluss konnten wir ganz wunderbar vom Hotelzimmer aus blicken. Ab und zu fuhr dort ein Schiff – der Logenplatz am Fenster war besser als jedes Fernsehprogramm. Und obendrein auf riesigem Bildschirm in Ultra-HD!
Internationales Heidelberg
Heidelberg ist berühmt für das Schloss und die Altstadt, durch die wir am Nachmittag schlendern wollten. Den Tag starteten wir aber zunächst viel internationaler, beim Parkrun in der Bahnstadt. Dieser 15. Stadtteil wird seit gut zehn Jahren südwestlich des Hauptbahnhofs gebaut und soll die weltweit größte Passivhaussiedlung der Welt werden. Alles wirkt neu und modern, es gibt schön gestaltete Spielplätze, viel Grün und wenig Autos. Außerdem hört man viel Englisch. Auf meine Nachfrage bei einem anderen Vater sei die Universität der Grund, wo beispielsweise an neuen Krebsbehandlungen geforscht werde.
Leider regnete es am Morgen, sodass unser Start in den Tag nicht allzu angenehm war. Jesper sah recht verfroren aus, wie er in seinem Kinderwagen saß. Auch mein Lauf war nicht ganz so fluffig, wie ich erhofft hatte. Nach einem zügigen Beginn waren die Beine recht schwer, sodass der Mittelteil zäher war, als erhofft. Das unorthodoxe Hin- und Herjoggen zum Aufwärmen, um möglichst wenig nass zu werden, war wahrscheinlich ebenso ein Grund wie dass der Parkrun die letzte schnelle Einheit meines dreiwöchigen Trainingsblocks war. Zumindest der letzte Kilometer war noch einmal schneller, am Ende wurden 17:14 Minuten für mich gestoppt.
Autorentreffen beim Bäcker
Beim Parkrun hatten wir uns mit Marcus verabredet, was erfreulicherweise klappte. Marcus Imbsweiler hat nicht nur wie wir für LaufReport berichtet, er verdient mit dem Schreiben sein Geld. Nicht ausschließlich, aber unter anderem mit seinen Regionalkrimis um Max Koller, der als Privatdetektiv in Heidelberg ermittelt. Marcus war es, der mir den vielleicht wichtigsten Tipp für das Bücherschreiben gegeben hat: man muss einfach einmal anfangen. Da ist das Schreiben dem Laufen sehr ähnlich. Anfangen und dann kontinuierlich dranbleiben.
Um der nassen Kälte zu entgehen, flüchteten wir recht bald nach dem Lauf zum Bäcker, um uns dort auszutauschen. Vielen Dank für den Kaffee, Marcus!
Nach dem Mittagsschlaf schauten wir uns die Altstadt an, die leider heillos überlaufen war. Mit Kinderwagen war das kein Vergnügen. Jesper war dennoch gut gelaunt und erkundete gerne auch fußläufig die engen Gassen. Ein wiederkehrendes Highlight war der Fluss, die Burg interessierte weniger.
Zum Abschluss des Wochenendes besuchten wir am Sonntag den Zoo in Heidelberg. Das größte Highlight waren dort die Bagger, die einige der Gehege umbauten. Auf den nächsten Plätzen folgten die Otter, die jungen Tiger und selbstverständlich die Erdmännchen. Es war ein schönes Wochenende!