Wer sich beim Orientierungslauf keinen Patzer erlaubt, hat schon halb gewonnen.

Patzer bei der Vereinsmeisterschaft

Im letzten Jahr habe ich das Schachspielen wieder für mich entdeckt. Mittlerweile kann man einfach per App gegen andere auf der ganzen Welt spielen. Oft geht es dabei einfach nur darum, sich keine Patzer zu erlauben. Das ist eine große Gemeinsamkeit zum Orientierungslauf: Wer sich keinen Patzer erlaubt, hat bereits viel gewonnen. Bei der Vereinsmeisterschaft im heimischen Dietzenbach unterliefen mir allerdings leider gleich mehrere. Läuferisch konnte ich dadurch nichts mehr ausrichten.

OLV-Vereinsmeisterschaft

Eigentlich hatte ich mich bereits darauf eingestellt, dass die Saison 2025 mit dem letzten Stadtmeistertitel abgeschlossen wäre. Doch weil das ungeduldige Warten auf Jespers kleine Schwester noch kein Ende hat, eröffnete sich die Möglichkeit zu einem letzten Orientierungslaufrennen vor der Saisonpause: Unser Verein, der OLV Steinberg, lud im heimischen Dietzenbach zur Vereinsmeisterschaft.

Der Langsprint sollte sowohl durch Dietzenbach-Steinberg als auch durch den angrenzenden Wald gehen. Entsprechend wurde zu Trailschuhen geraten, sodass mein schnelleres Trailschuh-Modell von adidas* mal wieder zu einem Einsatz kam.

Zum Start an der Schule, wo auch jedes Jahr der Dietzenbacher Volkslauf startet und endet, spazierten wir zu Fuß. Schließlich hatte sich auch Jesper bereits auf den Wettkampf gefreut, immerhin wurden verschiedene Kinder-OLs angeboten: sowohl vor der Schule als auch in der Halle als Labyrinth-OL.

Patzer im Wald

Nachdem der Hausmeister die relevanten Tore – die letzten Posten würden über das Schulgelände führen – aufgeschlossen hatte, konnte es losgehen. Während ich mich warmlief, fing es zu regnen an. Doch das machte nichts: Am Start bekam ich meine Karte von David persönlich in eine Klarsichtfolie eingepackt. Schon konnte es losgehen.

Diesmal erwischte ich einen guten Start: Ich kam direkt mit dem Maßstab der Karte zurecht und wusste ebenso sofort, wo ich war. So war der erste Posten bereits nach 38 Sekunden geloggt. Weiter ging es für sieben weitere Posten über den Steinberg, die ich ohne Probleme abarbeiten konnte. Lediglich bei den Treppen stellte ich mich etwas ungeschickt an; mehr als ein paar Sekunden verlor ich dadurch aber nicht.

Dann ging es für zwei Posten durch den Wald. Ein Wald, wo ich mich bereits vor einigen Jahren einmal bei einem OL verlaufen und viele Minuten nach einem Posten gesucht hatte. Diesmal wollte ich mich geschickter anstellen und fand sogar den Hochsitz, den ich mir als Zwischenziel gesetzt hatte, direkt beim ersten Anlauf. Ab dort ging aber einiges schief: statt wie vermutet auf direktem Weg zum Posten zu sein, driftete ich nach links ab, ohne es zu merken. Axel hatte mir das eigentlich anders gezeigt. Mit Kompass und Karte hätte ich mir den nächsten Fixpunkt setzen müssen, dann hätte ich die Himmelsrichtung nicht verloren. So irrte ich einmal mehr im Wald herum und verlor viele Minuten.

Was ein Patzer!

Dennoch weiter!

Als ich auf einen Weg stieß, dachte ich zunächst, einfach am Posten vorbeigelaufen zu sein und kehrte entsprechend um. Dass ich ihn schließlich fand, war purer Zufall, denn auch den Graben oder den Wall, die ich als Hilfe nutzen wollte, fand ich nicht. Erst jetzt wurde mir klar, wie sehr ich die Orientierung verloren hatte, denn um zu Posten 10 – dem nächsten – zu kommen, musste ich in eine andere Himmelsrichtung laufen als gedacht.

Eigentlich hätte ich damit schon aufhören können: Die vielen verloren Minuten würde ich keinesfalls mehr aufholen können. Andererseits hatte ich den für mich schwierigsten Part nun überstanden und konnte den spaßigen Teil nun genauso gut genießen.

So ging es über eine nasse Wiese zurück in die Stadt. Das Postenfinden fiel mir jetzt wieder deutlich leichter, vor weiteren Fehlern war ich damit aber nicht gefeit: noch drei weitere Male verlor ich Zeit. Zu Posten 13 nahm ich die längere Route. Zu Posten 16 lief ich völlig verwirrt auf den falschen Innenhof und bei Posten 22 suchte ich im angrenzenden Park statt außen an der Hecke.

Nun, fürs nächste Mal habe ich hoffentlich daraus gelernt! Zu Posten neun hatte ich immerhin den richtigen Ansatz, falls ich diesen Posten direkt gefunden hätte, wäre es ein ganz anderer Wettkampf gewesen.

So ungewöhnlich der Lauf, so ungewöhnlich auch das Auslaufen: nach einem Labyrinth-OL spielte ich mit Jesper und ein paar anderen Kindern in der Halle Fußball. Das blieb glücklicherweise verletzungsfrei.

Der Überblick
Datum: Sa, 15. November 2025
Ort: Dietzenbach, Deutschland
Wettkampf: OLV Jahresabschluss und Vereinsmeisterschaften
Distanz: 6 km Luftlinie, 28 Posten
Zeit: 46:18 min
Platz: 8.
Schuhe: adidas Terrex Agravic Flow 2.0
Ernährung: –
Fotos: –

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