Früh im Jahr 2013 hatte ich zum ersten Mal Probleme mit meiner Ferse. Mittlerweile bin ich auf die Lösung gekommen (die Schuh-OP in Kombination mit der Schaumstoffrolle), aber damals wusste ich weder, was der Grund noch was die Lösung des Problems sein könnten. Ich hatte einfach nur Schmerzen, die mir das Laufen vermiesten – zwei Wochen vor den hessischen Crossmeisterschaften musste ich sogar eine Laufpause einlegen.
Die Pause schadete nicht, blieb aber nicht das einzig Kuriose im Rückblick auf den Lauf: weil schon einmal hessische Crossmeisterschaften in Gudensberg stattgefunden hatten, dachte ich, die Strecke zu kennen und berichtete meinen Spiridon-Trainingspartnern von der unebenen Wiese, von der aus man drei Mal pro Runde einen Abhang hinauflaufen musste.
Vor Ort war dann aber alles anders: es wurde auf der gegenüberliegenden Hangseite gelaufen; die Streckenführung war damit eine komplett andere, erinnerte schon fast an einen Berglauf.
Trotz der Ungewissheit im Vorfeld wegen der Ferse und der Einstellung auf eine im Grunde komplett andere Strecke war das Rennen dann aber eines der besten meiner bisherigen Laufkarriere.
Ich hatte gute Beine. Von Beginn an war ich in der ersten Verfolgergruppe hinter Chunky und sorgte für das Tempo. Spätestens, als wir Jan-Eike Kistner, der zunächst bei Chunky mitgegangen war, eingeholt hatten, war mir klar, dass es ein gutes Rennen werden würde. Unsere Gruppe wurde immer kleiner, bis ich nur noch mit Rudolf von Groth lief, der nicht von meinen Hacken wich. Rudi war schon immer ein starker Crossläufer und mir bis dahin immer überlegen gewesen. Dann aber ging es auf die letzte Runde und ich war fest überzeugt, im Schlusssprint mithalten zu können. Ich erwartete also einen Angriff – der nicht kam. Stattdessen konnte ich mich absetzen, vielleicht wegen der positiven Gedanken. Nach der Steigung kam ein Flachstück, auf dem ich meinen Vorsprung halten konnte, dann ging es bergab, wo schlecht aufgeholt werden kann, bevor es auf die Zielgerade ging. Mein Jubelschrei im Ziel war laut!
Mit Platz zwei Gesamt und dem Mannschaftstitel – auch Thorsten und Johannes liefen überzeugend – am Ende waren die hessischen Crosslaufmeisterschaften 2013 mein bisher größter sportlicher Erfolg. Es war der erste von drei hessischen Mannschaftstiteln 2013 – eine schöne Erinnerung!