16 Wochen vor dem Frankfurt Marathon zog ich aus, einen Drachen zu töten. Sicher, der Vergleich ist weit hergeholt, aber mit Blick auf die Nibelungensage kam mir der Gedanke durchaus in den Sinn.
Ich zog also aus, meinen persönlichen Drachen zu töten. Jenen, der es mir bisher immer verwehrte, nach der Höchster Brücke bei km 25 noch weiter auf Kurs zu bleiben. In diesem Jahr soll es endlich anders werden. Dafür trainiere ich, dafür habe ich einiges umgestellt. Dieses Jahr ramme ich ihm die Lanze in die Brust!
Auf dem Weg dahin liegen einige gute Trainingswochen hinter mir. Als erster Test zur Formüberprüfung hatte ich mir den 10er in Worms vorgenommen. Ein erstes Kräftemessen mit dem Drachen. Danach folgt nur noch der letzte Formschliff im dritten Belastungsblock mit dem zweiten Kräftemessen bei den hessischen Halbmarathonmeisterschaften sowie das Tapering.
Wie schnell ich würde laufen können, konnte ich vorher nicht sagen. Der Großteil des Trainings wurde in deutlich langsameren Tempobereichen absolviert als für einen schnellen Zehner notwendig. Es ging aber auch darum, nach relativ langer Abstinenz wieder Wettkampfluft zu schnuppern. Das Adrenalin zu spüren. Sich mit Konkurrenten zu messen. Und dem Drachen Angst zu machen.
Angst bekam er, und zwar so richtig: nach dem ersten Kilometer zeigte die Uhr 2:55 min. Es wurde zwar langsamer, aber immer noch waren die Zeiten utopisch. 16’04 bei der Hälfte! Ganz klar: die Schilder standen falsch. Sehr ärgerlich.
Bis dahin war ich mit Felix Rahm aus Kaiserslautern unterwegs – mehr oder weniger. Nach den ersten beiden Kilometern lief er mit etwas weg, bis km vier war ich wieder dran und vorbei. Ich hatte beschlossen, die Zwischenzeit einfach zu glauben und hoffte auf eine richtig schnelle Zeit. Auf der zweiten Hälfte wurden die Kilometer aber länger. Zwar wurde ich auch etwas langsamer, allerdings nicht in dem Maße, wie es die Splits sagten: aus 3’13/km wurden 3’38. Wirklich ärgerlich! Ich hätte mir das Rennen gerne besser eingeteilt. Und gerne genauer über den wirklichen Stand Bescheid gewusst. Aus der Hochrechnung von sub 33′ musste ich nach und nach auf 33’30 und weiter nach unten korrigieren.
Felix hatte mittlerweile abreißen lassen müssen, dafür hatte ich Ersatz in Person von Philipp Klaeren bekommen, mit dem ich bis km sieben lief. Dann musste ich ihn ziehen lassen. Ich musste kämpfen, hier fehlte die Tempohärte. Dem Drachen ergab ich mich allerdings nicht und versuchte immer wieder zu forcieren. Schließlich im Ziel blieb die Uhr bei 33’49 stehen, was völlig in Ordnung geht.
Mit Motivation geht es jetzt in die letzten Wochen vor Frankfurt!
PS: mein LaufReport ist mittlerweile auch online!
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