Der Begriff „sportmedizinische Untersuchung“ ist euch bekannt? Ich hoffe es! Der Rat, sich zu Beginn des ambitionierteren Trainings durchchecken zu lassen, wird viel gehört und dennoch häufig ignoriert. Mittlerweile wird auch von den Veranstaltern bei der Anmeldung zur sportmedizinischen Untersuchung geraten.
Aber wer macht vor der Anmeldung zu einem Marathon schon den PAPS (Persönlichen Aktivitäts- und Präventions-Screening)-Test? Wir fühlen uns doch gesund, sonst würden wir uns nicht an den Marathon wagen!
Und wie leicht ist es doch, sich dabei selbst in die Tasche zu lügen. Außerdem: unabhängig vom Ergebnis – was sagt dieser Onlinetest schon aus? Er rät doch nur, was man vorher schon weiß: eine sportmedizinische Untersuchung ist sinnvoll. Ein EKG ist sicher und legt zuverlässig offen, wie das Herz schlägt.
Ich hatte das Glück, als Jugendlicher in einem Leichtathletikverein zu sein, der die sportmedizinische Untersuchung unterstützte. Offiziell ist es ja auch Pflicht, sich vor der Teilnahme an Meisterschaften durchchecken zu lassen. Glück deshalb, weil wir uns natürlich auch alle gesund fühlten und nie an eine Untersuchung gedacht hätten. Aber zwei von uns verdanken der Initiative unseres Vereins vielleicht ihr Leben. Denn die eine musste sich nach Auswertung der Ergebnisse und weiterer Arztbesuche einen Herzschrittmacher einsetzen lassen und den Sport reduzieren. Lebt dafür heute aber glücklich verheiratet.
Der andere hatte eine zusätzliche Leitung zum Sinusknoten, sodass das Herz jederzeit doppelt so schnell hätte schlagen können, wie vom Gehirn verlangt. Diese Leitung konnte glücklicherweise mit einer Operation getrennt werden. Sport steht jetzt nichts mehr im Weg. Und wir anderen? Wussten mit Sicherheit, dass wir belastbar sind.
Wer weiß vorher schon, welche Überraschungen unser Körper für uns bereithält? Eine Untersuchung schafft nicht nur Klarheit, sondern ist auch noch höchst interessant! Man erhält Körperdaten wie die Belastbarkeit, die unterschiedlichen Schwellen, die Sauerstoffaufnahmefähigkeit und, und, und! Außerdem wird das Ganze auch noch von den meisten Krankenkassen bezuschusst, wenn nicht gar komplett übernommen.
Leistungsmedizinsche Beratungen, die beim Facharzt oder auch großen Kliniken angeboten werden, müssen meiner Meinung nach von jedem mindestens einmal – besser noch regelmäßig – in Anspruch genommen werden. Einen guten Überblick zum Spektrum gibt es bei der Orthoparc Klinik für Orthopädie in Köln.
Die sportmedizinische Untersuchung umfasst (meist):
• Eine Anamnese,
• Die Aufnahme aller anthropometrischen Daten,
• Eine orthopädische Untersuchung,
• Eine Haltungs- und Bewegungsanalyse,
• Eine Leistungsdiagnostik mit Bestimmung der Belastbarkeit, Schwellenwerte und Sauerstoffaufnahmefähigkeit sowie
• Evtl. einen Bluttest.
Als Ergebnisse erhält man (meist):
• Seine anthropometrischen Daten (wie beispielsweise Gewicht, Größe, prozentuales Körperfett, Lungenvolumen),
• Seine orthopädischen Schwachstellen,
• Seine Schwellen-, Puls und Sauerstoffwerte,
• Dazu passende, individuelle Trainingsempfehlungen,
• Evtl. ein Blutbild,
• Und die Gewissheit, sportgesund zu sein!
Anhand der aktuellen Leistungsfähigkeit können sogar fundierte Prognosen erstellt werden, auf welche Zielzeit beispielsweise der Marathon angelaufen werden kann. Das einzige Problem dabei: es ist eine Momentaufnahme. Durch Training, was hoffentlich dazu führt, dass man sich verbessert, verschieben sich natürlich auch die Schwellen. Dann ist wieder Körpergefühl gefragt.
Dennoch meine klare Empfehlung: macht das mal!
Und der Massagelauf ist die Ouvertüre vorm Massailauf 🙂
Ich würde die Erwartungen im Vorfeld lieber dämpfen.