Auf den Frankfurt Marathon folgte die traditionelle, wohlverdiente und wichtige Saisonpause: drei Wochen ohne Laufen. Der Wiedereinstieg ins geregelte Lauftraining ist im Anschluss nicht immer einfach. Zunächst fallen sogar 10 km am Stück schwer, schon bald aber sind die Grundlagen wieder da. Seit Dezember geht es also darum, wieder in Form zu kommen, um bereits im Februar – ebenso bei der Rodgauer Winterlaufserie in Jügesheim – wieder schnell laufen zu können.
Nach den ersten sieben Wochen Training war es also jetzt (wie auch 2017 und im letzten Jahr) an der Zeit, die Form zu überprüfen. Die Rodgauer Winterlaufserie bietet sich dafür perfekt an, weil zum einen die Strecke flach und schnell ist, zum anderen natürlich vergleichbar mit den Leistungen aus den letzten Jahren. Insbesondere seit Weihnachten lief es gefühlt sehr gut. Die Dauerläufe machten Spaß, bei den langen Läufen hatte ich genug Energie, um zwischendurch auch mal etwas Gas zu geben und bei den regelmäßigen Bergsprints hatte ich immer öfter das Gefühl, schnell zu sein.
Vielleicht auch gerade wegen des zuletzt guten Gefühls im Training war ich vor dem 10er in Jügesheim doch etwas aufgeregt. Immerhin war es nach längerer Wettkampfpause das erste Mal seit dem Marathon, dass ich mir wieder eine Nummer anstecken würde. Hinzu kam natürlich die Ungewissheit über die derzeitige Form.
10 km bei der Rodgauer Winterlaufserie
Dennoch freute ich mich natürlich auf den ersten Start im neuen Kalenderjahr. Die Beine zumindest fühlten sich beim Einlaufen gut an. Und dann, nach ein bisschen ABC, war es auch schon Zeit, sich am Start einzufinden. Und wie immer war das klasse: überall freundliche Gesichter, mit denen man Neujahrswünsche austauschte, dazu die positive Anspannung, weil es gleich losgehen würde.
Mit dem Startschuss reihte ich mich gleich recht weit vorne ein – richtig Druck wollte keiner machen, sodass recht gemütlich losgelaufen wurde. Bis zum ersten Kilometer dachte ich noch, dass es heute wunderbar leicht ging, weil ich mit wenigen Metern Abstand hinter der Führungsgruppe lief. Mit dem ersten Split von 3’25 wusste ich dann aber, dass die anderen das erste Rennen des Jahres einfach nur sehr gemütlich angingen.
Fast direkt danach wurde auch etwas angezogen und ich ließ eine Lücke reißen, um in die Verfolgergruppe zurückzufallen und nicht alleine laufen zu müssen. Mit Björn Kuttich und Keijo Buss bekam ich quasi auch direkt Begleitung. Ich hängte mich an Björn, der bei unserem mittlerweile schon 3. HeusenstammCross sehr stark gelaufen war und der fortan die Verfolgung aufnahm.
So richtig schnell war es in der Folge aber leider nicht. Dafür ging es auch zu locker. Unsere Kilometerzeiten strebten eher in Richtung 3’30 als bei 3’25 zu bleiben. Weil ich mich gut fühlte, ergriff ich alsbald, nach ca. 4 km, die Initiative und hatte gleich das nächste Zwischenziel vor Augen: die achtköpfige Spitzengruppe zerlegte sich nach und nach und der erste war schon so weit zurückgefallen, dass er jetzt immer näher kam. Eingeholt hatte ich ihn dann noch vor der Linkskurve, die in Richtung km 5 geht und ab dort den Rückweg einläutet. Die Streckenhälfte erreichten wir nach 17’17, was gerne schneller hätte sein können. Das war sogar noch 10 Sekunden langsamer als letztes Jahr. Jetzt hieß es ordentlich Druck machen, was mir bei weiterhin gutem Gefühl auch gelang.
Allerdings überließen mir die anderen die Führungsarbeit komplett. Vereinzelt sah ich jemanden im Augenwinkel schräg hinter mir, ab und an hörte ich es auch schnaufen, wirklich schneller als ich konnte und wollte aber leider scheinbar niemand. Immerhin kam ein weiterer Läufer in Sicht, den es einzuholen galt. Bei km 7 ging ich auch an ihm vorbei. Und dann waren es nur noch drei Kilometer, dann schließlich nur noch zwei – und jetzt beteiligte sich auch mein letzter Begleiter Henrik Apel (ASC Marathon Friedberg) an der Führungsarbeit. Eine willkommene Abwechslung!
Mit dem letzten Kilometer wollte ich es dann aber noch einmal wissen und ging meinerseits nochmal vorbei. Es sollte mein schnellster Kilometer des Tages (3’18) werden und eine gelungene zweite Rennhälfte abschließen, denn Henrik, der kurz hinter mir einlief, und ich liefen einen „negative Split“: nach 34’25 stoppte ich meine Uhr, 14 Sekunden schneller als im letzten Jahr.
Natürlich wäre ich gerne schon jetzt schneller gelaufen, aber insbesondere der Kopf war stark und stimmt mich zuversichtlich für das neue Laufjahr. Im Januar will ich jetzt gezielt an der Tempohärte arbeiten, um dann in einem Monat an selber Ort und Stelle anzugreifen. Immerhin bin ich bei der Februarausgabe der Rodgauer Winterlaufserie schon zwei Mal unter 33 Minuten gelaufen.
Der Überblick
Datum: Sa, 05. Januar 2019
Ort: Jügesheim, Deutschland
Wettkampf: 39. Rodgauer Winterlaufserie 2018/2019
Distanz: 10 km
Zeit: 34:25 min
Platz: 7.
Crew: Svenja
Schuhe: Skechers GoRun 5
Ernährung: –
Fotos: Svenja