10 km in Jügesheim

Ein solider Test in Jügesheim

Im Februar 2012 auf den letzten Metern zur Bestzeit. Foto: Thomas Guthmann

An diesem ersten Februarsamstag des Jahres 2022 jährte sich meine 10-km-Bestzeit bereits zum 10. Mal. Am 04.02.2012 konnte ich mit 32’52 zum ersten Mal die 33 Minuten brechen. Überhaupt war dieses Jahr ein sehr gutes: über den Halbmarathon konnte ich mich um vier Minuten auf 1h12’36 verbessern und im Sommer meine 5000 m Bestzeit auf 15’36,7 schrauben.

Über die 10 km lief ich in der Zwischenzeit zwar noch drei weitere Male unter 33 Minuten, die Bestzeit besteht aber weiterhin. Nun lief das Training im Januar hervorragend, mit Intervallen, Tempoläufen und Bergsprints. Vielleicht war es also ein weiteres Mal an der Zeit, an diese Regionen zu denken? Die Vorgabe für den Lauf war auf 33:20 min angesetzt, aber manchmal geht es ja doch noch ein Stück schneller. Am Ende entscheidet schlussendlich die Tagesform. Und natürlich die äußeren Bedingungen. Das Wetter zeigte sich zwar freundlich und trocken – seit Langem schien die Sonne sogar für mehrere Stunden – und die Strecke war gut belaufbar, nur am Vorabend hatte es etwas Regen gegeben. Aber es gab da noch dieses himmlische Kind!

Immer dieser Wind

Schon die letzten Wochen war es bei uns immer wieder sehr windig gewesen. In Ausnahmefällen, wenn der Wind doch einmal von hinten wehte, konnte das sehr angenehm sein. Meist musste man sich der luftigen Wucht aber mit Kraft entgegenstellen. In Jügesheim wehte es an diesem Samstag aus West/Südwest, was bedeutete, dass es dem Wind auf dem Weg in den Wald zu trotzen galt. Dann konnte man hoffen, auf der zweiten Hälfte ein wenig Unterstützung zu bekommen.

So wie ich Wind kenne, mag ich ihn nicht. Irgendwie unterstützt er nie so stark, wie er drei Viertel der Zeit bremst. Und ich bin noch nicht einmal Radfahrer! Einen Vorteil hatten die kräftigen Böen natürlich dennoch: die Ansteckungsgefahr war dadurch nochmals deutlich geringer als sie im Freien ohnehin zu sein scheint.

Nun denn, beim Einlaufen fühlten sich die Beine an, als könnte es ein guter Lauf werden. Schließlich war es endlich Zeit, die schnellen Schuhe zu schnüren und zum Start zu gehen. Was würde heute möglich sein?

10 km in Jügesheim

Nach den ersten dreihundert Metern im Stadion war es noch schwierig, eine Gruppe zu finden. Dennoch lief der erste Kilometer mit 3’16 wie geplant. In der Folge sollte sich ein 3’20er Schnitt möglichst locker anfühlen, um dann auf der zweiten Hälfte zuzulegen. Doch das Rennen gestaltete sich weiterhin etwas unrhythmisch. Auf dem zweiten Kilometer fühlte ich mich zwar sehr gut, mit 3:22 min war er aber etwas zu langsam. Entsprechend zog ich wieder an.

Bis Kilometer vier (etwa 13’18) hatte ich mit Rik van der Sterren und Nikolai Billing zwei gute Mitläufer gefunden, während Robert bereits die Flucht nach vorne ergriff und auf dem Weg zu einer fantastischen neuen Bestzeit war. Mitgehen kam zu diesem Zeitpunkt nicht in Frage, mein Bauch fühlte sich etwas verkrampft an. Ich wartete nur darauf, dass sich alles einrenken und wieder deutlich besser laufen würde. Kurz machte es zwar auch den Anschein, das wieder bessere Befinden zur Streckenhälfte lag aber erneut an einem deutlich langsameren Kilometer: die 5-km-Markierung passierten wir nach 16’43.

Noch immer war ich aber so motiviert, dass ich fest daran glaubte, noch einmal schneller werden zu können. Gespeist wurde diese Hoffnung natürlich auch vom Wind, der uns bis dahin durchgängig entgegen geweht hatte. Neben Nikolai laufend versuchten wir uns in der Folge, gegenseitig anzutreiben, was aber nicht so recht gelingen wollte. Wir lagen durchgängig leicht über 3’20/km.

Und dann verkrampfte sich wieder der Bauch ein wenig, was sich ähnlich wie Seitenstechen anfühlte. Auf den letzten beiden Kilometern wollte ich das Rennen also einfach nur nach Hause bringen. Das gelang zwar recht ordentlich, nach einem Schlusskilometer in 3’21 wurden schließlich 33:35 min gestoppt, eine gute Tagesform hatte ich aber leider nicht erwischt.

Dennoch ist natürlich auch ein nicht ganz optimaler Wettkampf ein sehr gutes Training. Und auf dem Weg in Richtung Hannover-Marathon bin ich sehr gut unterwegs. Ein Jubiläum gab es schließlich dennoch: mit der Zeit war ich zum 25. Mal offiziell vermessene 10 km unter 34 Minuten gelaufen.

Der Überblick
Datum: Sa, 05. Februar 2022
Ort: Jügesheim, Deutschland
Wettkampf: Rodgauer Winterlaufserie, dritter Durchgang
Distanz: 10 km
Zeit: 33:35 min
Platz: 13.
Crew: Svenja
Schuhe: adidas Adizero Adios Pro 2
Ernährung: koffeinhaltiges Kohlenhydrat-Getränk vor dem Start
Fotos: Svenja

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