Gute Beine, tolles Feld, aber Bauchschmerzen ab der fünften Runde. Mist, aber nicht ganz unerwartet! Im Ziel dann 15:42,70 min.
Nicht ganz unerwartet, schreibe ich. Die Geschichte fängt schon am Sonntag an. Ab dem Nachmittag lag ich mit Kopfschmerzen, Übelkeit und erhöhter Temperatur im Bett. Am Montag ging es mir zwar schon deutlich besser, musste mich jetzt aber mit Durchfall herumschlagen. Es scheint ein Virus herumzugehen, denn ich war nicht der einzige, der diese Tage von diesen Leiden betroffen ist. Dienstag dann wieder eine Besserung, jetzt waren nur noch Bauchschmerzen das Hauptproblem, die sich leider bis Mittwoch nicht komplett gelegt hatten. Tja, und nun? In Koblenz muss man laufen, diese Möglichkeit gibt es nur einmal im Jahr. Außerdem wollten wir Tinka mitnehmen, auf einen Versuch sollte es also ankommen.
Der A-Lauf der Frauen war dann ein richtig tolles Rennen, mit zwei EM-Qualis und Bestzeit für Tinka. Zusammen mit dem ersten Lauf der Männer war die Fahrt also schon gerechtfertigt. Beim Einlaufen merkte ich dann, dass die Beine richtig gut sind. Perfekt ausgeruht eben. Und das Wetter passt. Trocken, nur knapp über 10°C. Alle Zweifel sind jetzt verdrängt, heute würde etwas gehen!
Was bei der Laufeinteilung dieses Jahr passiert ist, weiß ich allerdings auch nicht. Eigentlich hatte ich mir einen mutigen Start vorgenommen, wurde dann aber doch glatt in die zweite Reihe gestellt. Nach der ersten Runde in ca. 72“ hatte ich mich dann aber nach vorne gearbeitet und war genau dort, wo ich sein wollte. Erster Split nach 1000 m: 3:03. Gutes Gefühl. Das perfekte Feld. So langsam zerbröselte es die ersten Konkurrenten, aber ich konnte immer sofort vorbeigehen und in der Gruppe bleiben. Bis 2000 nach wie vor voll im Soll. 6:10 min.
Und dann ganz plötzlich fängt der Bauch wieder an. Die Beine wollen noch, der Kopf umso mehr, aber die Schmerzen werden immer stärker. Rapide. Direkt raus und aufs Klo? Nein, in Koblenz wird nicht ausgestiegen, außerdem ist immer noch eine gute Zeit drin. Aber die Rundenzeiten werden deutlich langsamer, fallen von 73-74 Sekunden auf 77 ab. Ich verliere den Kontakt zur Gruppe. Die 3000 m Zwischenzeit ist noch ok (9:18 min), bis km vier gerät die Bestzeit außer Sicht. Dennoch weiterlaufen. Kämpfen, gegen den Bauch. Noch zwei Runden. Dann noch eine. Zielspurt. 15:42,70 min.
Spikes aus, und ab aufs WC. Was ein schlechtes Timing! Warum konnte der Infekt nicht noch drei Tage warten? Wenn ich so nur 6 Sekunden über der Bestzeit bleibe, was wäre sonst möglich gewesen? Sehr ärgerlich!