Der Frühjahrslauf in Groß-Gerau findet immer am Fastnachtssamstag statt, weshalb auch einige das Rennen kostümiert bestreiten. Für mich hingegen ging es heute um einen Formtest. Verkleidet wurde sich also als Läufer!
Der Hintergrund
Tja, was war da los, am letzten Wochenende? Kein Pep in den Beinen, zwar gekämpft, dennoch aber abgeschlagen. War die Form etwa doch nicht am Ansteigen? Das Jahr hatte mit der sub 34er Zeit Anfang Januar doch gut angefangen – und das Laufgefühl war nur besser geworden.
Ich wollte es halten wie es die Äthiopier Gerüchten zufolge machen: schlechte Rennen einfach vergessen und darauf vertrauen, dass die Form da ist. Es wäre schon schön, eine gute Zeit zu laufen, um voller Optimismus die weitere Vorbereitung auf Berlin anzugehen. Und eine gute Zeit laufen kann man nur, wenn man es vorbehaltlos versucht. Also ab nach Groß-Gerau!
Wie der Frühjahrslauf mit seinem Namen schon andeutet, werden die Tage schon spürbar länger. Es heißt, durch die steigende Lichtintensität werden vermehrt Serotonin und Dopamin ausgeschüttet, die für ein allgemein besseres Befinden und eine leichte Euphorie sorgen. Eine Euphorie, die doch sicher zu schnellen Beinen verhelfen würde? Im Hinterkopf hatte ich noch das Rennen von 2013, als ich an Ort und Stelle – zwar mit offenem Schnürsenkel – ganz alleine zu einer 33’05 lief. In diesen Bereich zu laufen, das wäre auch heute sehr schön!
Die Tagesform
Das Gefühl beim morgendlichen Auftakt war schon mal deutlich besser als noch vor einer Woche. Immerhin; dieses Gefühl aber hatte ich bewusst durch den Spannungsaufbau der letzten beiden Tage erzeugt. Wie würde sich das Rennen laufen?
Vor Ort – am Nachmittag, das Rennen würde um 15 Uhr starten – lief alles wie am Schnürchen. Eine gute Organisation, hier beim Frühjahrslauf. Nach dem Abholen der Startnummer ging es zum Einlaufen. Dann etwas ABC und Steigerungen. Schließlich die wärmenden Klamotten ins Auto und die schnellen Schuhe an die Füße. Im Trab zum Start. Es kann losgehen!
Das Rennen
Über Strava hatte ich mich mit Karsten Fischer verabredet, zumindest zusammen loszulaufen. Nach dem Start setzten sich erwartungsgemäß Demeke und Elias Chesire nach vorne ab, dahinter hatten wir aber eine schöne Gruppe. Zusammen mit Karsten und mir liefen noch Sebastian Hauf, Anthony Hildenbrand und Sebastian Hanson. Das Tempo passte: 3’15 für den ersten Kilometer, dann 3’22 für den zweiten. Wirklich entspannt lief ich aber wieder nicht und hängte mich, nachdem wir zu Beginn noch nebeneinander liefen, jetzt an Karsten dran. Nach zehn Minuten waren drei Kilometer passiert. So wirklich hatte ich immer noch nicht in den Schritt hinein gefunden; als Karsten dann etwas forcierte, ging eine kleine Lücke auf. Zunächst hatte ich noch Glück, weil Sebastian vorbeiging, bei km 4 aber hatte ich zu beiden eine Lücke lassen müssen.
Mit Anthony gemeinsame Sache zu machen versuchend, wollte ich das Tempo möglichst hoch halten, was auch heute aber wieder nicht so recht gelang. Es rollte einfach nicht so richtig. Auch ein Indiz dafür war, dass ich zwischen km 7 und 8 eine Lücke zwischen Anthony und mich legen konnte, die dieser aber scheinbar spielerisch leicht auf den letzten anderthalb Kilometern schloss und seinerseits vorbeizog.
Am Ende standen 34’28 auf der Uhr. Als Training sicher sehr gut, für einen Wettkampf aber zu unbeständig. Es gilt, das gute Laufgefühl wiederzufinden. Vielleicht gelingt mir das beim nächsten Wettkampf, weil ich beim Frankfurter Halbmarathon „kontrolliert“ laufen möchte.
Der Überblick
Datum: Sa, 25. Februar 2017
Ort: Groß-Gerau, Deutschland
Wettkampf: Frühjahrslauf
Distanz: 10 km
Zeit: 34:28,7 min
Platz: 6.
Crew: Svenja
Schuhe: Nike Lunarracer
Ernährung: –
Fotos: Svenja
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