Weihnachten ist die Zeit des Friedens, der Stille. Deshalb auch der Traum der weißen Weihnacht. Schnee dämpft alles, beruhigt. Nimmt dem Alltag den Stress. Man kommt gleich zur Ruhe, wenn man nur an eine weiße Winterlandschaft denkt, mit leichtem Schneefall. Die winzigen Flocken segeln gemütlich Richtung Erde. Welch eine Ruhe, welch ein Frieden!
Dauerläufe zu nutzen, um zur Ruhe zu kommen, ist eine beliebte Methode, ebenso von mir. Gerne auch mal bei Schnee. Wie schön der knirscht unter den Sohlen. Und welch kindliche Freude, der erste zu sein, der in der unberührten Schneedecke die ersten Spuren hinterlässt. Doch woher weiß man, auf welcher Laufrunde man am besten zur Ruhe kommen kann? Und dem Alltagsstress am besten entflieht?
Dazu dient der Reh-Indikator. Die Idee ist ganz einfach: Rehe sind scheue Tiere, die man nur sieht, wenn außen herum nichts los ist, wenn sie sich sicher fühlen. Auf jeder Runde werden dann die Anzahl der Rehsichtungen gezählt und über 100 Läufe gemittelt. Bei meiner heimischen Auftaktrunde liegt der Reh-Indikator beispielsweise bei 21, bei der Lemberg-Runde in Feuerbach sogar bei 37. Dagegen ist er bei der Feuerbacher-Tal-Runde bei null. Kein Wunder, dort verläuft eine Schnellstraße und die Anzahl der spazieren geführten Hunde konvergiert gegen unendlich. Wer kann in einer solchen Atmosphäre schon entspannen?
Zu beachten ist beim Reh-Indikator des Weiteren allerdings die zeitliche Variable. Für einen aussagekräftigen Wert sollte das Wild immer zur gleichen Tageszeit gezählt werden. Es ist zu erwarten, dass der Indikator in den Dämmerungsstunden des Tages höher ausfällt. Ferner erscheinen Messwerte über 80 unrealistisch. Dann ist zu vermuten, dass die beurteilte Laufrunde nicht etwa besonders ruhig ist, sondern wahrscheinlich durch einen Wildpark führt.
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