Mit dem Frankfurt Marathon endet mittlerweile schon traditionell meine Saison. In den nächsten drei Wochen ist Beine-Hochlegen angesagt: kein Laufen, um einmal im Jahr komplett zu regenerieren, den Knochen, Sehnen und Bändern eine Auszeit zu geben. Schließlich will ich noch einige weitere Jahre verletzungsfrei trainieren und Leistung zeigen. Zeit für einen Rückblick!
2018 war mein erstes Jahr als „richtiger“ Marathoni, mit zwei Marathons als Höhepunkt. Düsseldorf im April und Frankfurt im Oktober. Mit 2h39’08 und 2h37’12 liefen beide gut, jeweils war die zweite Hälfte aber deutlich langsamer als die erste. Wie ich bereits im Wettkampfbericht des Frankfurt Marathons schrieb, denke ich mittlerweile, die Distanz im Griff zu haben, möchte mich aber insbesondere auf den letzten Kilometern noch deutlich verbessern. Die Kunst der zweiten Hälfte ist das nächste große Ziel.
Bevor ich etwas genauer auf die nächsten Ziele eingehe möchte ich aber zunächst einen Blick zurück werfen.
Der Rückblick auf die Saison 2018
Es war, wie gesagt, das erste Jahr mit zwei „richtigen“ Marathons. Auch 2017 lief ich zwar mit Paris einen Frühjahrsmarathon, dabei lag der Fokus aber noch auf dem Berliner Halbmarathon. 2018 waren die Marathons die Hauptziele.
Dafür ging es im Winter zunächst ruhig los. Nach dem Frankfurt Marathon lief ich im alten Jahr keine Wettkämpfe mehr. Einen ersten Form-Check gab es dann im Januar in Jügesheim, wo mir die gelaufenen 34’39 noch recht schwer fielen. Aber der Biss war da. Im Januar wurde beim Suppenschüssel-Cross schon etwas Querfeldein-Luft geschnuppert und der neu entstandene Frankfurter Parkrun ausprobiert. Die Formkurve zeigte nach oben.
Das konnte ich dann einen Monat später, wieder in Jügesheim, zeigen: zusammen mit Philipp gingen die 10 km schon deutlich besser und schneller. Mit 33’52 lief ich zum 20. Mal unter 34 Minuten und Philipp zu einer neuen persönlichen Bestzeit.
Kurz darauf folgten die hessischen Crosslaufmeisterschaften, die trotz anderer Erwartungen zu einem sehr schönen Rennen wurden, das großen Spaß machte. Dabei konnte ich außerdem meinen ersten Senioren-Meistertitel gewinnen. Das erste Zwischenziel, der Frankfurter Halbmarathon, war dann Anfang März allerdings nicht von Erfolg gekrönt. Es war einfach zu Beginn nicht locker. Aber: zum Ende hin konnte ich noch beschleunigen. Immerhin das war ein gutes Gefühl.
Nach dem Osterurlaub dann der letzte Test vor dem Frühjahrsmarathon: in Seligenstadt ging es 25 km am Main entlang. Zwar etwas langsamer als erhofft, aber mit einem schönen Duell um den Gesamtsieg, dass ich bei km 22 für mich entscheiden konnte. Eine
Energieleistung, die nicht nur zu meinem ersten Volkslaufsieg 2018 führte, sondern auch eine gute Basis für den Mainlaufcup bildete.
Knapp zwei Wochen vor dem Düsseldorf Marathon scheiterte dann zwar ein Bestzeitversuch über 10.000 m in Darmstadt, es wurde aber dennoch ein ordentliches Rennen. Vom Gefühl her wäre mehr möglich gewesen, wenn der Kopf im Finale mehr gewollt hätte. Der Düsseldorf Marathon endete so nach 2h39’07 und damit ebenso die erste Saisonhälfte.
Trail und Mainlaufcup im Sommer
Einige Wochen Übergangszeit blieben jetzt, bevor es in die nächste Marathonvorbereitung gehen würde. Zeit, um nach Lust und Laune zu trainieren, auf dem Rennrad alternativ zu trainieren und neue Pfade zu erkunden. Viel anstrengender als jedes Training war noch die Doktorprüfung.
Als Wiedereinstieg ins Laufen wählte ich die beiden Mainlaufcup-Rennen in Schwanheim (5., 34’37, starker letzter km) und Steinberg (3., 35’56, sehr zäh). Weil Aaron durch seinen Auslandsaufenthalt in den USA nicht am Cup teilnehmen würde und Tilahun länger nicht auftauchte, rechnete ich mir gute Chancen in der Cupwertung aus.
Zunächst aber galt es Abenteuer im Bayrischen Wald zu bestehen. Svenja und ich hatten uns mit dem U.TLW einen Traillauf über 24 km ausgesucht, der eine schöne Abwechslung darstellte. Technisch aber hatten wir keine Chance, bergab wurde ich so richtig stehengelassen. Dennoch hatten wir einen sehr schönen Kurzurlaub.
Beim Melibokuslauf sah es dann schon wieder anders aus. Man könnte dort auch von Trails sprechen, diese sind aber durchweg gut zu laufen. Schon zwei Mal konnte ich dort hintereinander gewinnen, Cedric
und Michael machten es mir beim dritten Mal sehr schwer, doch bergab flog ich den beiden geradezu davon. Sieg Nr. 3 am Melibokus, 2019 steht die 50. Auflage des Rennens an.
Weiter ging der Sommer mit dem Darmstädter Stadtlauf (17‘08), wo wir – traditionell schon – beide antraten. Dann zog es mich mal wieder nach Pfungstadt, um an alte Mittelstreckenzeiten anzuknüpfen. Mit 4:28,78 min über 1500 m war ich zwar deutlich langsamer als früher, hatte aber richtig Spaß am schnellen Laufen und der tollen Atmosphäre. Für die
Eliteläufe mit EM-Ambitionen hätte man durchaus Eintritt nehmen können. Spitzensport hautnah!
Ende Juli folgte dann unser Firmenlauf, bei dem ich gleich doppelt lief sowie mit Hausen die nächste Station im Mainlaufcup. In einem einsamen Rennen über 1h19 konnte ich mit dem zweiten Rang wieder wichtige Punkte sammeln. Noch lag ich in Führung – einfach, weil ich bis hierhin alle Termine wahrgenommen hatte – jetzt wurde es aber langsam spannend. Mit Philipp, Hendrik und mir liefen drei auf etwa gleichem Niveau. Svenja und ich verabschiedeten uns aber erst einmal: Sommerurlaub in Finnland. So weit im Norden waren wir vorher noch nie.
Und dann ist wieder Marathon-Zeit
Mit der Rückkehr begann dann die Vorbereitung für den Frankfurt Marathon. Nachdem es mir im Sommer durchweg zu heiß war kam dann nach unserem Rheingau-Wochenende mit gemeinsamen langen Lauf der erste merkliche Formsprung.
Richtig Spaß machten dann die 10 km in Mühlheim. Ein tolles, spannendes Rennen, bei dem nur der allerletzte Kick fehlte. Aber ich war definitiv auf dem richtigen Weg. Zwei Wochen später lag der Hugenottenlauf in Neu-Isenburg mit 1h17’07 auch voll im Rahmen.
Gerne hätte ich dann, wie im letzten Jahr, den Dietzenbacher Stadtlauf als Endbeschleunigung meines langen Laufs genutzt und dabei meinen Stadtmeistertitel verteidigt, wegen des Sturms fiel der Lauf aber einfach aus.
Dann war es schon Oktober und der Marathon damit ganz nah. Viel Training gab es nicht mehr, das absolviert werden musste. Der finale Test stand diesmal beim Mainuferlauf an, dort zum ersten Mal über 10 km. Es lief sehr gut, mit einer tollen Gruppe, einer schnellen Zeit (33’24) und schließlich meinem Sieg im Spurtentscheid. Damit hatte ich nicht nur das Rennen sondern auch den Mainlaufcup gewonnen. Der Marathon konnte kommen.
Und er kam. Der Frankfurt Marathon 2018 war mein schnellster bisher, endete mit der neuen persönlichen Bestzeit von 2h37’12. Obwohl es schon deutlich besser geworden ist bleibt aber der Wermutstropfen der zweiten Hälfte. Daran will und muss ich noch arbeiten. Deshalb steht wieder ein Frühjahrsmarathon auf dem Plan.
Lust auf Mehr
Zunächst aber hat mir der Mainuferlauf Lust auf Mehr gemacht. Wenn ich in der Marathonvorbereitung schon relativ schnelle 10 km laufen kann, sollte es möglich sein, wieder in Richtung Bestzeit (32‘52) zu kommen. Dieses Ziel wird mich ins neue Jahr begleiten: im Februar soll es in Jügesheim schnell werden.
Vorher soll es aber noch schneller werden: gleich Anfang Januar will ich nach langer Abstinenz mal wieder einen Hallenwettkampf laufen und bei den hessischen Seniorenmeisterschaften antreten. Noch im Februar stehen dann wieder die Crosslaufmeisterschaften an, bevor es dann immer konkreter in Richtung Hamburg Marathon geht. Auf dem Weg dorthin suche ich noch nach einem schnellen Halbmarathon.
Aber dafür ist noch Zeit. Jetzt werden erst noch weitere zwei Wochen die Beine hochgelegt!
Links zu früheren Saisonrückblicken
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