Spiridon Frankfurt bei der Rodgauer Winterlaufserie im Januar 2025

Rodgauer Winterlaufserie zum Jahresstart

Im Grunde ist alles eine Sache der Erwartung. Auch beim Laufen. Oder vielleicht gerade dort am allermeisten. Im Unterbewusstsein fragt man sich ständig, ob die empfundene Anstrengung beim aktuellen Tempo zur Erwartung passt. Wenn man schneller unterwegs ist, als es sich anfühlt, ist es ein guter Lauf – und wenn es sich anstrengender anfühlt, als es sollte, ist es ein schwerer Lauf. Mit dem Jahresstart bei der Rodgauer Winterlaufserie weiß ich nicht so recht, wie ich den Lauf einordnen soll. Es war nicht richtig gut, aber auch nicht schlecht. Vielleicht passte aber auch einfach die empfundene Anstrengung genau zur Erwartung.

Ein Blick zurück

Nachdem der Serienstart im November total vermurkst war und auch der zweite Versuch im Dezember – trotz guter Trainingsphase davor – nicht wirklich gut lief, war es Zeit für einen Durchbruch. Seit dem Offenbacher Mainuferlauf habe ich viele gute Trainingswochen in den Beinen. Insbesondere im Dezember waren sowohl Qualität als auch Quantität gut. In Offenbach war ich 35:05 min gelaufen. Natürlich ist die Strecke dort fast ausschließlich asphaltiert, nichtsdestotrotz sollte es mittlerweile in Jügesheim bei der Rodgauer Winterlaufserie um einiges schneller gehen. Doch so ist das mit den Erwartungen – sie werden allzu oft enttäuscht.

Los geht es im neuen Jahr bei der Rodgauer WLS

Ein Blick auf den Lauf

Nachdem der Spannungsaufbau am Freitag ein sehr gutes Gefühl vermittelte, wollte ich zwar nicht zu schnell, jedoch mutig laufen. Es war Zeit für einen Durchbruch, auf dass sich das Training im Wettkampf auszahlte. Ich hatte mir eine starke zweite Hälfte vorgenommen, weil ich im Dezember erneut lernen musste, wie wichtig die lange Gerade ist. Und die Bedingungen waren gut: harter Boden, kaum Schlamm, kaum Wind und kalte Temperaturen, wie ich sie zum Laufen mag.

Nach vielen guten Wünschen für das neue Jahr – schließlich gibt es bei der Rodgauer Winterlaufserie gefühlt fast niemanden, den ich nicht kenne – war es an der Zeit, den Vorsätzen Taten folgen zu lassen. Gefühlt war der erste Kilometer sehr locker, wobei ich mich an Daniel Nohe und Fabian Lotter (auf dem Bild im blauen und weißen Hemd) orientierte. Leider zeigte die Uhr beim Kilometerschild bereits 3:31 Minuten an, sodass wir uns etwas steigern mussten.

Fabian forcierte das Tempo relativ abrupt, dennoch ging ich mit. Schließlich wollte ich mutig laufen. Außerdem geht es mit jemand anderem immer leichter als allein. Dadurch war die Zwischenzeit nach zwei Kilometern mit 6’53 wieder voll im Soll. Dennoch forcierte Fabian kurz darauf erneut deutlich, sodass ich ihn ziehen ließ. Zum Glück liefen Daniel und Keijo (Buss) weiterhin mit mir.

Die entscheidenden Rodgauer Kilometer

Ich fühlte mich gut, aber nicht hervorragend. Zunächst enteilte uns Daniel, der sich an die Verfolgung von Fabian machte und mit diesem zu einer neuen persönlichen Bestzeit stürmte, sodass ich bis etwa Kilometer sechs mit Keijo lief. Die Zeit bei Kilometer fünf war mit 17’15 noch in Ordnung. Aller Vorsätze zum Trotz war ich eingangs der langen Gerade aber wieder am Hadern. Schon hatte Keijo eine Lücke gerissen. Würde ich wieder viel Zeit verlieren?

Ich konnte mich fangen. Die Lücke zu Keijo wurde nicht größer, einem von hinten Heranstürmenden und Übergoldenden konnte ich allerdings auch nicht folgen. Ich nahm mir fest vor, am nächsten, dessen Schritte ich bereits hörte, auf jeden Fall dranzubleiben.

Lange konnte ich mich wehren, schließlich wurde ich nach etwa 7,5 Kilometern aber doch eingeholt. Es war die führende Frau – Sara Svensk aus Schweden, zu ihr im LaufReport mehr – weshalb auch Patrick als Begleitfahrrad für zusätzliche Motivation sorgen konnte. Gemeinsam konnten wir das Tempo nochmal ein wenig erhöhen und Keijo näher auf die Pelle rücken.

Ein Blick voraus

Auf dem letzten Kilometer hätte ich sicher noch ein klein wenig mehr investieren können. Für eine Zeit unter 35 Minuten reichte es aber. Offiziell wurden 34:56 min gestoppt. Eine Zeit, mit der ich grundsätzlich zufrieden sein kann. Dennoch wünsche ich mir für den nächsten Durchgang eine bessere Tagesform. Wenn sich die Beine etwas frischer anfühlen und deshalb die Zeiten einen Hauch schneller sind, als es sich anfühlt, ist auch der Kopf zu deutlich mehr Knautschen bereit.

In diesem Sinne freue ich mich auf das Serienfinale! Auch dann hoffentlich wieder bei guten äußeren Bedingungen.

Der Überblick
Datum: Sa, 04. Januar 2024
Ort: Jügesheim, Deutschland
Wettkampf: Rodgauer Winterlaufserie
Distanz: 10 km
Zeit: 34:56 min
Platz: 18.
Schuhe: Nike Vaporfly Next % 2
Ernährung: –
Fotos: Sabine und Spiridon