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Unser Heim-Wettkampf in Steinberg

Den Steinberger Volkslauf könnte man als unseren Heim-Wettkampf bezeichnen, sind Start und Ziel doch (Luftlinie) keine 900 m von uns zu Hause entfernt. Am Wettkampfmorgen hole ich ganz gemütlich mit dem Fahrrad die Startunterlagen, wir frühstücken und ziehen uns um, um dann zum Start einzulaufen. Geduscht wird hinterher auch daheim, um dann für ein Stück Kuchen und die Siegerehrung erneut zur Wettkampfstätte zu radeln. Kurze Wege, bekanntes Terrain, keine Anfahrt – alles ideal.

So wirklich betrachte ich den Lauf aber doch nicht als Heim-Wettkampf. Zwar laufe ich ab und an auch hier, viel öfter und lieber aber im Wald auf der anderen Seite der S-Bahn. Dort ist es – sicherlich subjektiv – noch viel schöner: die Wege flacher und der Wald etwas lichter. Gerade die Wege des Steinberger Walds spürt man nämlich bei 21 km in dünnen Schuhen. Obwohl mittlerweile der ein oder andere Abschnitt neu gemacht ist, ist der Großteil der Wege ausgefahren und dementsprechend steinig. Dass man dennoch sehr schnell laufen kann, zeigen die Streckenrekorde.

Warum aber laufe ich überhaupt einen Halbmarathon, wenn doch der Fokus derzeit auf den 5000 m liegt? Warum nicht eher die 10 km, wie Svenja? Weil ich im Training ein Freund des Aufrechterhaltens bin: einen Reiz am Leben zu erhalten ist einfacher, als bestimmte Trainingsaspekte komplett einschlafen zu lassen und dann neu aufzubauen. Und weil im Tempotraining wegen des aktuellen Fokus viele kurze, schnelle Intervalle auf dem Programm stehen, sollen die Wettkämpfe in Steinberg, Schwanheim und (vielleicht) Alsbach-Hähnlein als qualitativ hochwertige Tempodauerläufe die Kraftausdauer und Laufökonomie erhalten. Außerdem will ich natürlich, was jedoch unabhängig von der Streckenlänge ist, zurück in die Wettkampfroutine finden.

 

Der Heim-Wettkampf

Schon gestern war eigentlich klar, dass es wie im letzten Jahr wieder eine Hitzeschlacht werden würde. Der erste Blick aus dem sonntagmorgendlichen Fenster enttäuschte in dieser Hinsicht auch nicht. Klarer Himmel, Sonne satt und im Schatten schon fast 20 °C.

Nach einem kurzen Einlaufen und etwas Schwunggymnastik gab es noch eine kurze Dusche aus einer mit kaltem Leitungswasser gefüllten Flasche. Beim Start fünf Minuten später war sämtliches Nass aber bereits wieder verdunstet. Immerhin hatte ich genug getrunken – ich hätte schon wieder biseln können.

Mit dem Startschuss setzte sich gleich Tilahun an die Spitze des Feldes und lief damit sowohl schneller als alle 10er als auch zu einem neuen Streckenrekord. Aaron (Bienenfeld) hätte als einziger folgen können, ging es heute aber locker (33’18) an. Hinter den beiden klaffte eine große Lücke, dann kamen die ersten Verfolger im 10-km-Rennen und ich. Bis etwa zur Hälfte der ersten Runde konnte ich recht gut mit dem später Zweitplatzierten (unser Spiridon-Vereinskamerad Lars) laufen, ging dann aber vorbei, um das Tempo konstant zu halten. Wegen der Steigung zum Ende jeder der zwei Runden spiegeln das die Zwischenzeiten von 18’34, 19’20, 18’50 und 19’28 zwar nicht wieder, dennoch bin ich mit dem Verlauf des Rennens recht zufrieden. Der Drittplatzierte war nicht allzu weit hinter mir, weshalb ich auch nicht hätte nachlassen dürfen.

Wegen des verhalteneren Angangs konnte ich zwar – im Vergleich zum letzten Jahr – stabil bis ins Ziel laufen, war aber dennoch froh, als endlich die 20-km-Marke passiert war. Nachdem ich meine Begleiter von der kürzeren Distanz hinter mir gelassen hatte, war ich recht allein unterwegs. Tilahun war uns so weit enteilt, dass ich nach dem Lauf sogar teilweise gefragt wurde, warum ich denn kein Führungsrad gehabt hätte! Ab ca. km 12 hatte ich aber sogar einen Begleiter auf dem Rad, der mir auch ab und zu den Vorsprung vor dem Dritten durchgab. Am Ende hatte ich eine komfortable Minute Vorsprung.

Im Ziel erwartete mich dann schließlich Svenja, die sich heute erfolgreich im Wettkampfgeschehen zurückmelden konnte: trotz siebenmonatiger Wettkampfabstinenz fast sechs Minuten schneller als im letzten Jahr! In Summe also ein erfolgreicher Wiedereinstieg ins Wettkampfgeschehen, sowie ein äußerst gelungener Sonntagvormittag! Weiter geht‘s schon nächste Woche in Schwanheim!

 

Der Überblick:
Datum: So, 28. Mai 2017
Ort: Dietzenbach Steinberg, Deutschland
Wettkampf: 42. Steinberger Volkslauf
Distanz: 21,1 km
Zeit: 1:20:12 h
Platz: 2.
Crew: Svenja und Brigitte
Schuhe: Skechers GoRun 4
Ernährung: Wasser mit etwas Sirup und Salz
Fotos: Thomas Guthmann

 

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