Friesland

Zurück aus dem Exil (2): Kurzurlaub in Friesland

Ein bisschen fühlt es sich genau so an: als kämen wir nach einer kräftezehrenden Reise wieder nach Hause zurück. Einige Kraft habe ich auch aufgewendet, weil sich das Marathontraining in der entscheidenden Phase befindet. Im Exil waren wir aber natürlich nicht: zunächst waren wir über das lange Wochenende mit unserem Laufverein im Kurztrainingslager in Schotten, dann für ein paar kurze Tage im niederländischen Makkum in Friesland. Jetzt sind wir wieder zurück und ich möchte berichten:

 

Teil 2: Kurzurlaub in Makkum, Friesland

Einige Urlaubstage „mussten“ noch weg. Nach dem tollen Sommerurlaub in der Mecklenburgischen Seenplatte wollten wir deshalb im Herbst ein weiteres Mal verreisen. Es bot sich an, zu Schwager, Schwägerin und den beiden Nichten hinzuzustoßen, die bereits eine Woche vor uns nach Friesland aufgebrochen waren. Und so ging es nach unserem Kurztrainingslager in Schotten nach Makkum in die Niederlande.

In gewisser Weise ist die Gegend in Friesland mit Sylt vergleichbar: viel Wasser, weites Land, interessante Flora und Fauna. Und doch ist hier alles auch wieder ganz anders. Allein schon das veränderte Bild nach der Grenze ist beeindruckend. Innerhalb weniger Kilometer ist man plötzlich weit weg. Das Autofahren ist (wegen des Tempolimits?) viel entspannter, die Kleinstädte sind hübsch und vor allem sauber – außerdem kann man in den vielen kleinen Gassen immer wieder etwas entdecken – und viele Wörter und Sätze kann man auch ohne niederländische Sprachkenntnisse gut verstehen.

Das Land scheint wie gemacht fürs Laufen. Flache, wenig befahrene Straßen und weite Blicke, die die Orientierung erleichtern. Natürlich weht eigentlich immer Wind, damit muss man sich abfinden. Ab und zu erwischt man aber auch einen windstillen Tag, so wie ich beim langen Lauf, und dann kann man völlig für sich im gleichen Rhythmus am Deich entlanglaufen und ab und zu einem Schaf goede dag sagen. Wundervoll!

Auch sonst gibt es aber viel zu sehen. Immer wieder kleine Siedlungen und dazwischen Mühlen und Windräder, Kühe, Reiher, Enten, Schwäne, Pferde, Haubentaucher, Krähen, Möwen, windschiefe Bäume, Kanäle, und, und, und…

Und trotz zwei Einheiten am Tag und viel Schlaf blieb noch einiges an Zeit für interessante Ausflüge. So besuchten wir beispielsweise das Woudagemaal, das größte und einzige noch arbeitende Dampfschöpfwerk der Welt. Hochwassermanagement funktioniert in den Niederlanden schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts! Ebenso waren wir in der Kulturhauptstadt Europas 2018 Leeuwarden und auch sonst einfach nur spazieren, um beispielsweise Poffertjes zu essen.

Ein großer Spaß war immer auch das Einkaufen für unsere selbstverpfleger-Ferienwohnung. Schier unendlich lange Süßigkeitenregale, Berge von Käse und teilweise zu jedem Einkaufswagen einen Scanner, sodass man seine Produkte schon selbst scannen konnte und an der Kasse nur noch zahlen musste.

Es war eine schöne Zeit in Friesland. Mit vielen neuen Eindrücken und austrainierten Beinen kehren wir in die Heimat zurück. Auf Wiedersehen!