Drei Monate gemeinsame Elternzeit, drei Monate Zeit zu dritt. Davon wollen wir 13 Wochen unterwegs sein: mit dem Camper soll es durch den Osten Frankreichs und das Zentralmassiv bis ganz in den Süden ans Mittelmeer gehen. Dort ist geplant, am Wasser entlang weiter bis nach Pisa zu fahren, um dann auf die andere Seite des italienischen Stiefels zu wechseln. Anschließend wollen wir über den Gardasee, Südtirol, Österreich und den Bodensee wieder in die Heimat zurückkehren. Es soll ein Abenteuer für unsere kleine Familie werden, mit vielen neuen Eindrücken, gemeinsamen Erinnerungen und tollen Erfahrungen, die wir nie vergessen werden.
Im Büro waren alle Aufgaben erledigt oder übergeben, in unserer Wohnung stapelten sich – neben der letzten Fuhre Wäsche, die am Wäscheständer trocknete – die Kisten mit all den Dingen, die wir mitnehmen wollten. Neben den Campingutensilien mussten wir für Jesper gleich zwei Kleidergrößen einpacken, schließlich war damit zu rechnen, dass er in dieser relativ langen Zeit wachsen würde. Obwohl wir auf Sommerwetter hofften, für das es kaum Kleidung braucht, mussten nach Möglichkeit doch alle Alternativen mitgedacht werden. Ein wenig erinnerte mich die Vorbereitungszeit auf die Planung unserer Hochzeit, für die wir damals auch sehr viel Energie aufwendeten.
Von Adidas durften wir uns wieder Kleidung und Schuhe aussuchen. Auch an Jespers neuen Trainingsanzug* und meine neuen Laufschuhe* mussten wir also denken.
Zahnbürsten, Babyjogger, Induktionskochplatte, Sonnenhüte, Kaffeemühle, Regenjacken, Vorzelt, Windeln, Handyladekabel, Warnwesten, Badehosen und Bikinis, Proviant, Taschenlampe, und so weiter und so fort… die Packliste war lang.
Gemeinsam unterwegs sein
Es ging uns nicht darum, möglichst schnell aufzubrechen, sondern vor allem um die Zeit zu dritt. Deshalb ließen wir es gemütlicher angehen und nutzten den Samstag zum Packen, erst am Sonntag sollte es losgehen. Vielleicht würde dann auch die erste Etappe entspannter, weil sonntags auf der Autobahn weniger LKW unterwegs sind. So füllten sich nach und nach alle Stauräume, Taschen und Kisten; nach einigen Höhenmetern im Treppenhaus galt es anschließend, diese taktisch klug im Bus unterzubringen. Wegen der zu Beginn noch kalten Nächte hatten wir für die ersten Stationen Ferienwohnungen gebucht, die Campingausrüstung würden wir erst auf der letzten Station vor dem Mittelmeer brauchen.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Platz ein VW Bus bietet. Offen blieb die Frage, ob wir an alles gedacht hatten. Im Fall der Fälle sollte sich aber alles, was wir möglicherweise außer Acht gelassen hatten, nachkaufen lassen.
Am Sonntagmorgen ließen wir uns ein entspanntes Frühstück schmecken und packten (für einige Stunden) die letzten Sachen zusammen. Wir brauchten leider zu lang, um Jespers Mittagsschlaf für die Fahrt zu nutzen. Schließlich hatte aber jedes Gepäckstück einen Platz gefunden, die Türen waren geschlossen und alle drei Heidlbeeren angeschnallt. Es konnte losgehen! Zum Abschied winkend brausten wir los ins Abenteuer Elternzeit.
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