Pfingst-OL Gymnasion Offenbach RMSWE

Pfingst-OL in Rumpenheim und Bürgel beim RMSWE

Der traditionelle Pfingst-OL des Gymnasion Offenbach war zurück! Nachdem wir im letzten Jahr an Fronleichnam um den Schneckenberg rannten, wurde dem OL in diesem Jahr ganz Pfingsten gewidmet: Am Samstag wurde mit einem Prolog gestartet, am Sonntag gab es einen Doppelsprint und um Pfingstmontag abschließend noch ein City-Race. Richtig klasse! Und in Summe das Rhein-Main-Sprintwochenende (RMSWE).

Nun ist bei uns die Zeit aktuell chronisch knapp. Nichtsdestotrotz wollten wir uns einen Familienausflug mit Levke und Mieke nicht nehmen lassen und zumindest an einem der Tage beim Pfingst-OL dabei sein. Die Wahl fiel auf den Doppel-Sprint am Sonntag, der in Bürgel und Rumpenheim ausgetragen werden sollte.

Beim Sport kommt man rum

Nun war es viele Jahre so, dass wir durchs Laufen nicht nur unsere eigenen Wälder immer besser kennengelernt haben, sondern auch viele Städte und Gegenden im In- und Ausland erleben durften. Durch den Sport knüpft man nicht nur wertvolle Kontakte, sondern lernt auch die Welt kennen.

Für den Orientierungslauf gilt das auch im Besonderen: je nach Karte entdeckt man dort kleinste Wege und Gässchen, die man sonst nie betreten hätte. Im bewussten Fall von Bürgel und Rumpenheim, wobei wir durch den Namen der Karte außerdem gelernt haben, dass im Jahr 1018 ein Reichstag im Offenbacher Stadtteil Bürgel stattgefunden hat.

Mit Bürgel startete auch der Doppelsprint: 21 Posten auf 2,6 km Luftlinie warteten auf mich.

Pfingst-OL, Lauf 1: Bürgel

Los ging es auf einem kleinen Spielplatz an der Rumpenheimer Straße. Ausnahmsweise fand ich mich auf der Karte sehr schnell zurecht und wusste nicht nur sofort, wo ich war, sondern auch, wohin ich musste. Den ersten Posten fand ich schneller als erwartet – ein Trend, der sich fortsetzen sollte. Es sollte man allererster Orientierungslauf ohne Fehler werden. Im Vorfeld hätte ich bezweifelt, dass so etwas überhaupt möglich war! Birger (von ihm ist die Karte, weiterhin ist er 2. Vorsitzender des Gymnasion Offenbach) meinte im Anschluss, dass eben doch noch ein OLer aus mir werden würde.

Nach den ersten Posten im Wohngebiet ging es bald durch die Altstadt: durch enge Gassen, über eine kleine Wiese und durch einen Innenhof, bis es schließlich hinunter an den Main ging. Die dortigen Wiesen kannte ich natürlich bestens vom Offenbacher Mainuferlauf. Heute ging es aber nur ganz kurz über Asphaltwege und vielmehr auf den Damm und über die Wiese. Beim dortigen Spielplatz erlaubte ich mir das einzige Zögern des Laufs, als ich Posten 14 eine Kreuzung zu früh vermutete. Mehr als ein paar Sekunden verlor ich aber nicht.

Nach diesem Abstecher ans Wasser ging es durch die Kleingärten bereits zurück in Richtung Ziel. Nach einem stark zugewucherten Abschnitt sprintete ich zu den letzten Posten und schließlich fast an Posten 20 vorbei. Schon war Lauf 1 gelaufen und ich rundum zufrieden. Schneller hätte ich nur sein können, wenn mir der JPMCC von Mittwoch und der gestrige Tag am Haus nicht in den Knochen gesteckt hätte!

Pfingst-OL, Lauf 2: Rumpenheim

Beim Pfingst-OL in Bürgel und Rumpenheim

Wie selten ein fehlerfreier Lauf vorkommt, merkte ich knappe drei Stunden später, als es beim zweiten Lauf durch Rumpenheim ging. Diesmal hatte ich wieder die gewohnten Startschwierigkeiten und brauchte etwas länger, um mich auf der Karte zurechtzufinden. Ab Posten 1 startete dann zwar auch dieser Lauf zunächst sehr gut, bei Posten 6 verlor ich aber bereits eine halbe Minute, weil ich die Karte nicht genau genug gelesen hatte. Ich wähnte mich bereits am Posten, stand aber eine Ecke weiter.

Gleich beim nächsten Posten loggte dann unmittelbar ein anderer Läufer vor mir, den ich nicht nur überholen musste, sondern durch den auch mein Chip nicht auslöste. Ich musste abbremsen und kehrtmachen, dann endlich hörte ich das vertraute Piepsen.

Über diesen Zeitverlust ärgerte ich mich zu sehr; bei Posten 8 war ich nämlich unkonzentriert. Auch bei Posten 9 musste ich die Böschung herunterklettern, was sich hätte vermeiden lassen. Nach ein paar weiteren Posten, die ich mehr schlecht als recht ansteuerte, war zwar Posten 7 vergessen und der Schlosspark von Rumpenheim erreicht. Dort war ich aber so irritiert, warum ich das tempelartige Rondell auf der Karte nicht lokalisieren konnte, dass ich kurzzeitig die Orientierung verlor. Auch entdeckte ich keinen Pfeil für Norden auf der Karte – erst im Nachhinein erklärte mir Levke, dass die Nordlinien in Kombination mit der Schrift Hinweis genug gewesen wären. So verlor ich zu Posten 13 eine weitere Minute. Erst im Anschluss konnte ich mich am Riemen reißen und zum Abschluss einige Male vernünftig zu loggen. Dass der letzte Posten vor dem Ziel noch einmal durch eine Horde Fußgänger blockiert wurde, passte zum Lauf. Insbesondere nach dem guten Durchgang am Morgen konnte ich keinesfalls zufrieden sein.

Eine tolle Veranstaltung

Trotz der Fehler hatte ich mir im zweiten Lauf nur 17 Sekunden Rückstand eingehandelt. Mit meinem Vorsprung von 1’21 vom ersten Lauf konnte ich beim diesjährigen Pfingst-OL zum ersten Mal einen Orientierungslauf in meiner Klasse gewinnen. Für mich ein sehr schöner Abschluss zweier Läufe, wie sie unterschiedlicher fast nicht sein können.

In diesem Sinne freue ich mich jetzt schon auf den Pfingst-OL im nächsten Jahr. Vielleicht bleibt dann sogar genug Zeit, um an allen Läufen für die Gesamtwertung teilzunehmen!

Ach ja: wer über den Orientierungslauf hierher gefunden hat, schaue sich doch einmal meinen aktuellen Krimi an. In Pfeile im Revier spielt ein Orientierungsläufer keine unwesentliche Rolle!

Der Überblick
Datum: Sonntag, 8. Juni 2025
Ort: Offenbach am Main, Deutschland
Wettkampf: Pfingst-OL RMSWE
Distanz: 2,5 + 2,6 km (Luftlinie)
Zeit: 16:52 + 19:04 min
Platz: 1.
Schuhe: Hoka One One Rincon 4
Ernährung: –
Fotos: Svenja

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