Auf ins neue Jahr, auf ins neue Wettkampfjahr! Nach sehr guten Trainingseinheiten in der Weihnachtszeit wollte ich mich auch wieder auf der Wettkampfbühne messen. Bestens geeignet zur Formüberprüfung sind dafür Crossläufe, auch wenn die Zeiten dabei weniger von Interesse sind. Vielmehr geht es um den „Kampf“ Mann gegen Mann – oder noch eher: um das Ringen mit sich selbst. Gerade bei einer Strecke wie beim Suppenschüsselcross im Offenbacher Leonhard-Eißnert-Park, mit vielen Ecken, Spitzkehren, Höhenmetern und Rhythmusbrechern ist die Einstellung maßgeblich! Den Wettkampf heute nahm ich also als Formüberprüfung für den Kopf. Motiviert war ich!
Noch am Morgen war durch Bodenfrost zwar alles weiß, die Strecke aber dennoch alles andere als gefroren. Die Langstrecke wurde wie immer als letztes ausgetragen, sodass die Bodenverhältnisse schwierig waren. Konkurrenz gab es auch: vorneweg würde wieder die ganze Mannschaft der SG Wenden (alle auf dem Startbild in rotem Trikot) – amtierender deutscher Crossmeister 2014 und 2015 – laufen, dahinter ging es mit Björn Kuttich, Andreas Heimel und Sebastian Bienert um den ersten „Regionalplatz“.
Ich ließ es zunächst wenig aggressiv angehen und hängte mich in der ersten Runde an Sebastian und Andreas. Sämtliche neun Wendener geballt vorneweg, lediglich David Sudowe traute sich, vorne mitzugehen, was aber nicht lange gut ging. Nach drei der sechs Runden hatten wir ihn ein- und überholt.
Während man sich auf den längeren Wiesenpassagen noch halbwegs, lediglich durch einige Heuballen unterbrochen, erholen konnte, war die Suppenschüsselpassage wieder sehr anspruchsvoll. Steil geht es hinein, dann gleich wieder scharf links hoch. Oben eine Spitzkehre und steil hinab, auf der anderen Seite wieder hoch, über Wurzeln, dann noch einmal hinab und hinauf, Spitzkehre, hinab, ein weiteres Mal hinauf, über einen Stamm und durch einen engen Pfad, dann ein letztes Mal durch die Mulde und nach einer ekligen, weil sehr rutschigen, 90° Linkskurve wieder hinaus aus der Suppenschüssel.
Weil Sebastian und Andreas (auf dem Bild ganz links) insbesondere in dieser Passage einen anderen Rhythmus liefen, wollte ich in der zweiten Runde unbedingt vorne sein. So wurde es schon früh ein forderndes Rennen! Insbesondere Sebastian setzte immer wieder zum Überholen an, wenn ich nur kurz etwas Druck herausnahm. Nach der zweiten Suppenschüsseldurchquerung brannten die Oberschenkel bereits, insgesamt mussten wir aber sechs Mal hindurch!
Doch Motivation kam von vorne: zunächst konnten wir David, der wie bereits erwähnt vorne mitgegangen war, einsammeln. Dann kam Flo (rian Herr), der „9. Wendener“, den ich von früher, aus Zeiten unserer LG Neu-Heu Mittelstreckengruppe kenne, immer näher. Ich saugte mich heran. Schließlich konnten wir auch ihn einholen und stehenlassen. So wollte ich laufen: mit Mut und vollem Einsatz. Schon jetzt wusste ich, dass es ein gutes Rennen werden würde. Aber vor oder hinter Sebastian und Andreas?
In den letzten beiden Runden wollte ich sie unbedingt loswerden. Gleichzeitig galt es, trotz der sich immer mehr häufenden Überrundungen, konzentriert den schnellsten und kraftsparendsten Weg zu wählen. Nach der fünften Suppenschüsseldurchquerung konnte ich dann endlich eine minimale Lücke reißen. Doch Sebastian (auf dem Bild mit eingezogenem Kopf) lief wieder heran. Also auch die letzte Runde nochmal mit Vollgas!
Es war wirklich richtig anstrengend, aber ich schaffte es und hängte Sebastian ein weiteres Mal, wenn auch nur knapp, ab. Bis ins Ziel ließ ich ihn nicht mehr herankommen und war nach harten 29’13 als glücklicher erster „nicht-Wendener“ im Ziel! Sebastian folgte nach 6, Andreas nach 10 Sekunden.
Der Kopf war stark und hat die heutige Formüberprüfung hervorragend gemeistert. Jetzt gilt es, auch die Laufform weiter auszubauen, um auch in Rodgau-Dudenhofen, Jügesheim und vor allem Frankfurt ebenso zufrieden mit mir sein zu können!
PS: auch einen LaufReport habe ich geschrieben!
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