Im letzten Pro & Kontra habe ich beschrieben, was einen guten Crosslauf ausmacht: die gute Mischung verschiedener Untergründe, giftiger Anstiege, spitzer Richtungswechsel und allerlei sonstiger Finessen, die lokal gegeben sind. Beim Crosslauf soll es nicht langweilig werden! Im Grunde war das eine Definition des Suppenschüsselcross im Offenbacher Leonhard-Eißnert-Park. Der Lauf dort ist einfach unübertroffenbach!
Denn dort, am Bieberer Berg, unweit des Fußballstadions und der S-Bahn, stadtauswärts in Richtung Bieber gelegen, sind die Gegebenheiten für eine spaßige Crosslaufveranstaltung perfekt. Das dachte sich vor mittlerweile 14 Jahren auch der Offenbacher Leichtathletik Club und benannte den Lauf nach der Suppenschüssel, einer Mulde, die sich bei Schnee ideal zum Schlittenfahren eignet. Einmal im Jahr wird sie mit rot-weißem Flatterband geschmückt und die Läuferinnen und Läufer so oft hindurchgeschickt – pro Runde mehrmals die Seiten mit Spitzkehren hinauf und hinab – bis auch der oder dem Letzten der Zahn gezogen ist.
Suppenschüssel, die [ˈzʊpn̩ʃʏsl̩]
duden.de
Halbkreisförmige Mulde, durch welche wiederholt gelaufen wird, bis sämtlichen Läufer*innen der Zahn gezogen ist.
Nichtsdestotrotz bleibt der Offenbacher Crosslauf unterschätzt. Zwar kamen mitunter sogar die deutschen Crosslaufmeister aus Wenden, wirklich große Felder gab es allerdings nie. Doch darum geht es auch gar nicht: die Veranstaltung ist für Kuttichs das „Hobby“ neben dem großen Mainuferlauf im Oktober. Der Crosslauf soll einfach Spaß machen. So wie das Laufen auch.
Von Anfang an dabei
Gefühlt war ich schon unzählige Male beim Suppenschüsselcross. Im Sprint, über die Mittelstrecke und zuletzt immer häufiger auf der Langstrecke. Mal lief es besser, mal musste ich mehr kämpfen. Zuletzt war ich 2020 über die Mittelstrecke am Start. Kein Wunder also, dass ich vergessen hatte, wie anstrengend es in der Suppenschüssel ist.
Denn obwohl die Form wieder besser wird und auch die letzten Trainings sehr vielversprechend waren, wollte es in diesem Jahr nicht so richtig laufen: hinab war ich zu langsam, hinauf fehlte die Kraft bzw. Spitzigkeit und die Heuballenhindernisse ließen mich keinen so rechten Rhythmus finden. Ich hatte die Strecke unterschätzt und mich für ein gutes Rennen zu wenig ausgeruht. Im Grunde richtig, denn ich will beim nächsten Durchgang der Winterlaufserie schnell laufen, dafür musste ich auf der zweiten Rennhälfte in der Suppenschüssel mehr leiden.
Unübertroffenbach, weltoffenbach, hoffenbach
Los ging es zunächst gefühlt recht locker. Die erste Runde machte Spaß, gefühlt bremste ich die anderen in der Suppenschüssel aber bereits aus. In der zweiten Runde ging Tim nach vorne und zog das Tempo an. Ich ging mit, musste bei den engen Kurven und Anstiegen der Suppenschüssel jedoch eine Lücke reißen lassen, die ich auf den folgenden Flachpassagen nicht zu schließen im Stande war. Auch Julien, der Tim bald ein- und überholte, konnte ich nicht folgen. Die zweite Hälfte des Rennens lief ich spürbar langsamer und musste noch Sebastian und Bastian ziehen lassen.
Nun, ein schlechtes Rennen ist immer noch ein gutes Training. Obwohl ich mir während des Rennens frischere Beine gewünscht hätte, war es mindestens noch ein guter Tempodauerlauf. Es war schön, wieder beim unübertroffenen Crosslauf im weltoffenen Offenbach dabei gewesen zu sein. Ich hoffe, dass die Form weiter besser wird!
Der Überblick
Datum: Sa, 13. Januar 2024
Ort: Offenbach am Main, Deutschland
Wettkampf: Suppenschüsselcross
Distanz: ca. 8000 m
Zeit: 29:50 min
Platz: 5.
Crew: Svenja und Jesper
Schuhe: Adidas Terrex Agravic Flow 2.0
Ernährung: Ein Gel vor dem Start
Fotos: Matthias
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